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Fenchelgemüse blüht zu früh, weil die hohen Temperaturen Stress verursachten. (Symbolbild)
  • Fenchelgemüse blüht zu früh, weil die hohen Temperaturen Stress verursachen. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Philipp Schulze

Hitze und Trockenheit: Beliebtes Gemüse im Norden bedroht

Die Gemüsebauern kämpfen in Niedersachsen angesichts der Trockenheit um ihre Erträge. „Die Aufwendungen sind exorbitant gestiegen“, sagt Erich Klug von der Landwirtschaftskammer in Hannover. Die Bewässerung sowie die höheren Dünger- und Dieselpreise machten den Landwirten zu schaffen.

„Sie versuchen alles in ihrer Macht stehende zu tun, damit die Kulturen abgeerntet werden können. Aber das Gemüse springt nicht von selbst in die Kiste“, betonte Gemüseexperte Klug. Das meiste müsse per Hand geschnitten werden.

Genmüsebauern im Norden fürchten um ihre Ernte

Die Zucchini-Pflanzen auf den Feldern in Bardowick im Landkreis Lüneburg muss Landwirt Oliver Garde etwa einmal die Woche reell beregnen. Sonst ist die Ernte dahin. „Mit dem Wasser haben wir dieses Jahr ein Problem“, sagt Ehefrau Frauke Garde bei der Begehung der Felder und zeigt immer wieder Pflanzen, die zu wenig Wasser abbekommen haben. „Wir kommen nicht hinterher mit dem Beregnen.“

Fenchelgemüse blühe schon viel zu früh, weil die hohen Temperaturen Stress verursachten. Neben dem mediterranen Gemüse, das warmes Wetter gut verträgt, züchten die Gardes auf 50 Hektar noch Kartoffeln, Rote Beete und Bohnen.

Oliver Garde: „Der Boden war vor Jahren wesentlich feuchter“

Im vergangenen Jahrhundert soll es an die 200 Anbaubetriebe in Bardowick gegeben haben, die ihre Fracht über die Elbe nach Hamburg gebracht haben. Mönche züchteten zuerst auf dem dunklen, sandigen Boden des Klosterfleckens Gemüse und gaben ihr Wissen weiter. „Der Boden war vor Jahren wesentlich feuchter“, erzählt Oliver Garde. „Nun ändert sich das Klima.“


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Geerntet wird auch heute noch viel per Hand. In diesem Jahr wird bei Garde viel Gemüse aussortiert. Viele Zucchini, die zu unförmig für den Markt sind, liegen schon abseits. Beim Fenchel ist es die äußerste Hülle, die sich bräunlich färbt und damit das Gemüse unverkäuflich macht. „Es wird viel zu viel weggeschmissen, weil es nicht der Norm entspricht“, sagt Frauke Garde. „Es ist schon schwierig, man muss sich überlegen, wie das die nächsten Jahre weitergeht.“

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12 bis 14 Kräfte aus Rumänien arbeiten und leben auf dem Hof in Bardowick. Wegen des nahen Kriegs in der Ukraine sind Helfer schwer zu bekommen. Und wer komme, bleibe oft nicht lang. Die meisten ziehe es schnell wieder nach Hause, weil sie sich um die Familie sorgten, erzählen die Gardes. (dpa)

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