Julia Willie Hamburg, Spitzenkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen für die Landtagswahl in Niedersachsen, spricht auf einer Pressekonferenz
  • Julia Willie Hamburg (Grüne)
  • Foto: picture alliance/dpa/Moritz Frankenberg

Grünen-Kandidatin Hamburg: „Atomkraft birgt unfassbare Risiken“

Das Atomkraftwerk im Emsland soll endgültig abgeschaltet werden. Jetzt hagelt es heftige Kritik vom CDU-Bundesvorsitzenden Friedrich Merz. Grünen-Politikerin Julia Willie Hamburg verteidigt den Beschluss.

Die niedersächsische Grünen-Politikerin Julia Willie Hamburg hat das Festhalten an der Abschaltung des Kernkraftwerks Emsland Ende dieses Jahres verteidigt. „Atomkraft birgt unfassbare Risiken“, sagte die Grünen-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (HAZ).

Man müsse den Nutzen der Kernenergie in der derzeitigen Situation die Risiken gegenüberstellen. „Der Stresstest hat gezeigt, dass die Atomkraft einen verschwindend geringen Beitrag leistet, um diese Krise zu lösen“, sagte Hamburg. „Dazu kommen die extremen Kosten der ungeklärten Endlagerfrage.“ In Niedersachsen wird am 9. Oktober ein neuer Landtag gewählt.

Geringer Nutzen der Atomkraft in Zeiten der Krise

Unter anderem hatte der CDU-Bundesvorsitzende Friedrich Merz die geplante Stilllegung des AKW Emsland im niedersächsischen Lingen kritisiert. Nach seiner Einschätzung seien die Grünen in der Ampel in Berlin „ganz offensichtlich von den Grünen in Niedersachsen unter Druck gesetzt worden, das Kernkraftwerk Emsland gegen alle Vernunft abzuschalten“, hatte Merz kürzlich der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ gesagt. Zwei Kernkraftwerke in Süddeutschland bleiben nach den Plänen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) dagegen als Notreserve bestehen.

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Dazu sagte Hamburg: „Der Unterschied von Lingen zu den beiden Atomkraftwerken in Süddeutschland ist, dass wir in Niedersachsen Strom aus erneuerbaren Energien haben.“ Windräder würden regelmäßig abgeschaltet, weil das Atomkraftwerk durchlaufen müsse. Außerdem würden die Meiler in Bayern und Baden-Württemberg auch nur dann weiter Strom produzieren, wenn eine Extremsituation im Winter eintreten sollte. (dpa)

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