Gewalt gegen die Raubtiere: Wolf zerstückelt – Belohnung ausgelobt
Unbekannte haben in Sehnde bei Hannover einen Wolf getötet und zerstückelt. Die Überreste des Tieres landeten im Mittellandkanal. Tierschützer:innen haben nun eine hohe Belohnung ausgesetzt, um die Täter:innen zu finden.
Insgesamt 30.000 Euro haben die Vereine für zielführende Hinweise versprochen. Ursprünglich hatte der Verein Wolfsschutz-Deutschland 15.000 Euro für einen anderen Fall ausgelobt. Ende März und im April waren ein abgetrennter Wolfskopf nahe des Nabu-Artenschutzzentrums in Leiferde bei Gifhorn und ein getöteter Wolf ohne Kopf ebenfalls im Landkreis Gifhorn gefunden worden. Diese Summe wurde nun auf den aktuellen Fall erweitert und aufgestockt.
Sehnde: Zerstückelter Wolf im Mittellandkanal entsorgt
Brigitte Sommer, Vorsitzende des Vereins Wolfsschutz-Deutschland, richtete einen eindringlichen Appell an Mitwisser und mögliche Informanten: „Reden Sie, denn diese Taten übersteigen alle Grenzen!“, teilte sie am Sonntag mit.
Im aktuellen Fall hatten Passanten vor einer Woche einen blauen Müllsack an einer Böschung im Mittellandkanal in Sehnde gefunden und die Polizei alarmiert. Ein Wolfsberater identifizierte den kopflosen Kadaver als Wolf. Einen Tag später trieb ein weiterer blauer Sack an derselben Stelle im Kanal, in dem sich der abgetrennte Kopf des Wolfs befand.
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Der Kadaver wies Einschusslöcher auf. Die Polizei leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Bundesartenschutzgesetz ein.
Brigitte Sommer könne sich vorstellen, dass dieser Vorfall möglicherweise mit weiteren grausamen Wolfsmorden in Niedersachsen zusammenhänge. Keine der Untaten aus den vergangenen Jahren seien aufgeklärt worden, betonte Sommer. Im Verein werde darüber nachgedacht, einen Privatdetektiv mit einzuschalten, weil polizeiliche Ermittlungen bundesweit kaum ein Ergebnis gebracht hätten. (dpa/mp)