Geld, Schmuck, Luxus-Autos beschlagnahmt: Großrazzia gegen Clan im Norden
Ein Schlag gegen die Clan-Kriminalität: Nach monatelangen Ermittlungen rund um Drogen, Geldwäsche und Menschenhandel hat die Polizei 29 Objekte in und um Hannover durchsucht. Vier Beschuldigte im Alter von 26, 28, 31 und 34 Jahren kamen in Untersuchungshaft, wie die Staatsanwaltschaft Hildesheim und die Polizei Hannover am Donnerstag mitteilten.
Insgesamt wurden am Mittwoch 73 Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschlüsse für 25 Verdächtige in Hannover, Garbsen, Seelze, Langenhagen, Sehnde, Neustadt am Rübenberge und Peine vollstreckt. Den Angehörigen einer Großfamilie wird eine Vielzahl von Straftaten vorgeworfen. Geld, Schmuck, Uhren und Luxusautos im Wert von 1,2 Millionen Euro wurden beschlagnahmt.
Hannover: Vier Clan-Angehörige in U-Haft
Seit dem vergangenen Jahr wird den Angaben zufolge gegen die Hauptverdächtigen ermittelt. Hintergrund sind demnach Auswertungen des Kommunikationsanbieters Encrochat, der die Kommunikation besonders verschlüsselt – es ging hier um den Vorwurf des Handels mit Kokain in zweistelligem und Marihuana in dreistelligem Kilogrammbereich, der sich gegen die vier Hauptbeschuldigten richtet. Mindestens einer von ihnen war im Besitz einer scharfen Schusswaffe, die sichergestellt wurde.
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Bei den Durchsuchungen fanden die Beamten, die vom Zoll und von Polizeikräften aus Bremen unterstützt wurden, auch Drogen. Diese wurden sichergestellt.
Beschlagnahmt wurden unter anderem fünf hochwertige Fahrzeuge, rund 95.000 Euro Bargeld, Goldschmuck im Wert von 84.000 Euro sowie mehrere Luxusuhren, außerdem diverse Konten und Aufzeichnungen, Mobiltelefone und elektronische Datenträger. Die Ermittlungen dazu dauern an. In Seelze fanden die Beamten zudem 50 Schuss scharfe Munition.
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Niedersachsens Justizministerin Barbara Havliza sprach von einem entschlossenen Vorgehen gegen Clan-Kriminalität. „Die Einrichtung einer Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Bekämpfung krimineller Clan-Strukturen im Jahr 2020 erweist sich als richtiger und überfälliger Schritt“, kommentierte die CDU-Politikerin. Spezial- und Hintergrundwissen seien „für eine effektive Strafverfolgung in diesem Bereich von besonders großer Bedeutung.“ (dpa/se)