Ein Justizbeamter steht neben Zellen von Gefangenen in einer Justizvollzugsanstalt in Niedersachsen.

In Niedersachsens Gefängnissen werden immer mehr Drogen sichergestellt. (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte

Drastischer Anstieg: Das Drogenproblem in Niedersachsens Gefängnissen

Fast verdoppelt: Die Zahl der Drogenfunde in Niedersachsens Gefängnissen ist in den vergangenen Jahren drastisch angestiegen – obwohl die Hafträume seltener durchsucht werden.

Bei den Häftlingen in Niedersachsens Gefängnissen sind erneut mehr Drogen sichergestellt worden. Wie das Justizministerium in Hannover auf Anfrage mitteilte, gab es im Jahr 2024 1017 Drogenfunde. Das sind deutlich mehr als im Vorjahr (829) und fast doppelt so viele wie noch im Jahr 2020 (575). Welche Drogen wie oft gefunden wurden, wurde nicht erfasst.

Weniger gefährliche Gegenstände sichergestellt

Genau entgegengesetzt entwickelte sich die Zahl der gefährlichen Gegenstände, die sichergestellt wurden: Gab es 2020 noch 1094 dieser Sicherstellungen, waren es im vergangenen Jahr nur noch 621. 



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Als gefährlich gelten laut Ministerium alle Gegenstände, die als Angriffs- oder Verteidigungsmittel geeignet sind, erhebliche Verletzungen zuzufügen. Dazu zählten etwa angeschliffene Bestecke und Werkzeuge, ausgebaute Rasierklingen, Einwegspritzen und Hiebwaffen.

Neben Drogen und gefährlichen Gegenständen wurden auch Handys sichergestellt. In 519 Fällen wurden Mobiltelefone bei den Häftlingen gefunden. Niedriger lag dieser Wert zuletzt im Jahr 2020.

Mehr Häftlinge, aber weniger Durchsuchungen in den Zellen

Landesweit sind mit Stand Anfang April knapp 5100 Menschen in den Justizvollzugseinrichtungen untergebracht. Die Gefangenen, ihre Sachen und die Hafträume dürfen nach dem Justizvollzugsgesetz durchsucht werden. In den Hafträumen ist das mindestens einmal monatlich der Fall.

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Obwohl heute etwas mehr Menschen inhaftiert sind als in den Vorjahren, ging die Zahl der Haftraumdurchsuchungen zurück: von mehr als 81.000 Durchsuchungen in den Jahren 2020 und 2021 auf rund 75.700 im Jahr 2024. (dpa/mp)

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