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In einem Betrieb in Niedersachsen ist erstmalig die Afrikanische Schweinepest nachgewiesen worden.
  • In einem Betrieb in Niedersachsen ist offenbar erstmalig die Afrikanische Schweinepest nachgewiesen worden.
  • Foto: (c) dpa

Landwirte in Sorge: Schweinepest im Norden nachgewiesen – 1800 Tiere werden getötet

Erster Fall in Niedersachsen: In einem schweinehaltenden Betrieb im Landkreis Emsland ist ASP, die Afrikanische Schweinepest, ausgebrochen. Ein Befund des Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit ist von Wissenschaftler:innen des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) bestätigt worden, wie das Landwirtschaftsministerium in Hannover am Samstag mitteilte.  

„Es war leider nur eine Frage der Zeit, wann die Schweinepest auch Niedersachsen erreicht. Das ist ein harter emotionaler Schlag für die Schweinehalter bei uns im Land“, sagte Ministerin Barbara Otte-Kinast (CDU). Der Betrieb in der Gemeinde Emsbüren hält 280 Sauen und rund 1500 Ferkel. Der komplette Bestand werde am Sonntag getötet.

Schweinepest: Niedersächsische Landwirte in Sorge

Die Eintragsursache war zunächst unbekannt. Um den Betrieb wurde eine Sperrzone in einem Radius von insgesamt zehn Kilometern eingerichtet. In diesem Bereich liegen 296 Schweinebetriebe, in denen insgesamt rund 195.000 Schweine gehalten werden. Die Sperrzone erstreckt sich auch auf Gebiete des angrenzenden Landkreises Grafschaft Bentheim. Der Ackerbau sei außen vor, weil der Fall im Stall aufgetreten sei und derzeit keine Wildschweine betroffen seien, hieß es bei einer Pressekonferenz.    

„Unser wichtigstes Ziel ist es nun, die weitere Ausbreitung zu verhindern, damit wir keinen Flächenbrand erleben. Achten Sie auf die Einhaltung der Biosicherheit in ihrem Betrieb“, sagte Otte-Kinast an die Landwirtinnen und Landwirte gewandt. Der betroffene Betrieb im Emsland könne mit einer Entschädigung aus der Tierseuchenkasse rechnen.

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Der Nachweis schrecke die gesamte niedersächsische Landwirtschaft auf, schrieb die agrarpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag, Karin Logemann: „Seit dem Bekanntwerden der Fälle im Baltikum und in Polen 2014 mussten wir mit dieser Nachricht rechnen. Nach dem Preisverfall für Schweinefleisch und der ohnehin sinkenden Zahl der Tierbestände ist für die Branche jetzt der Worst Case eingetreten.“ Es müsse schnellstmöglich geklärt werden, wie der Virus-Eintrag erfolgt sei, um die weitere Ausbreitung zu verhindern.

Der erste Fall in Deutschland war am 10. September 2020 bestätigt worden, bei einem Wildschwein in Brandenburg. Seitdem stellte man Ausbrüche in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen fest. Mitte Juli vergangenen Jahres hatte die Schweinepest erstmals in Deutschland auf Hausschweine in Nutzbeständen übergegriffen – wieder in Brandenburg.

Schweinepest: Keine Gefahr für den Menschen

ASP ist eine ansteckende Viruserkrankung bei Haus- und Wildschweinen, die fast immer tödlich verläuft und unheilbar ist. Es gibt keine Möglichkeit, die Schweine durch eine vorbeugende Impfung zu schützen. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminierte Gegenstände wie Kleidung und Schuhe sowie Futter in andere Gebiete durch den Menschen übertragen werden. Für Menschen und andere Tierarten ist die ASP nicht ansteckend oder gefährlich. (mp/dpa)

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