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Die Landwirte Henrik (l.) und Jan Brinkmann stehen auf einem Feld mit Hanfpflanzen.
  • Die Landwirte Henrik (l.) und Jan Brinkmann stehen auf einem Feld mit Hanfpflanzen.
  • Foto: Friso Gentsch/dpa

Warum Bauern im Norden jetzt auf Hanf setzen

Beim Stichwort Hanf denken die meisten Menschen wahrscheinlich zuerst an das Rauchen von Joints. Die Kulturpflanze hat aber noch ganz andere Verwendungszwecke. Und ihre Bedeutung bei Landwirt:innen im Norden wächst.

Der Anbau von Hanf spielt in Niedersachsen zwar nur eine kleine Nischenrolle, dennoch nimmt die Bedeutung dieser Nutzpflanze zu. Derzeit liegt die Anbaufläche in Niedersachsen bei rund 1500 Hektar. In den vergangenen drei Jahren hat sie sich nach Angaben der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Oldenburg verdreifacht.

Hanfanbau in Niedersachsen nimmt deutlich zu

Genutzt wird die Pflanze zur Textil- oder die Ölherstellung. „Hanföl besitzt sehr wertvolle Proteine und ist damit ein sehr wertvolles Lebensmittel“, sagt der Bad Iburger Landwirt Henrik Brinkmann. Zusammen mit seinem Bruder Jan setzt er schon seit einiger Zeit auf den Anbau der Kulturpflanze.

Beide Landwirte bauen den Faserhanf seit 2018 an; den Hanf für die Ölherstellung seit vergangenem Jahr. Der Anteil des berauschenden Wirkstoffs THC ist auf maximal 0,2 Prozent begrenzt – mehr ist derzeit in Deutschland laut Betäubungsmittelgesetz nicht möglich.

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Es gibt noch weitere Verwendungszwecke. So ist es laut Kammer möglich, den Hanf zu dreschen, um die Samen für den menschlichen Verzehr oder die Tierfütterung zu gewinnen. Aus den Blüten lässt sich auch Cannabidiol (CBD) extrahieren. In Deutschland ist das zur Zusatztherapie für Krampfanfälle bei bestimmten seltenen Epilepsieerkrankungen zugelassen. Erntezeit für Körnerhanf ist Mitte September, der Faserhanf wird im März geerntet.

Im Prinzip sei Hanf als Feldfrucht für die Landwirtschaft sehr interessant, erklärt ein Kammerexperte. Er ist mit keiner in Deutschland etablierten Kulturpflanze eng verwandt und stellt damit eine gute Fruchtfolgeerweiterung dar. Das bedeutet, dass Hanf keine Krankheiten auf andere Kulturen überträgt. Der Stickstoffbedarf von Hanf ist relativ niedrig, er muss also kaum gedüngt werden. (dpa/mp)

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