• Über diesen Weg durch das Naturschutzgebiet in Stelle wird derzeit gestritten.
  • Foto: Quandt

Neuer Ärger um Aldis Riesen-Lager: Security vertreibt Wanderer aus Natur-Paradies

Landkreis Harburg –

Aldi will in Stelle (Landkreis Harburg) ein gigantisches Lager bauen. Bäume werden dazu gefällt, und Naturschützer fürchten um ein Biotop. Ein Sicherheitsdienst patrouilliert bereits auf dem Gelände – und dort kommt es jetzt zu massiven Konflikten mit Wanderern.

Siegfried Wittwer geht seit Jahrzehnten in der Pennekuhle spazieren. Das kleine Natur-Paradies, in dem der Bach Heidbeek entspringt, beschreiben Naturschützer als „verwunschenen Quellenwald“. Doch als Wittwer jetzt unterwegs war und in Richtung der Abholzungen ging, die Aldi gestartet hat, kam ein Auto angefahren.

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„Ein Sicherheitsbeauftragter sagte mir, ich solle sofort das Grundstück verlassen. Es ist Privatbesitz, und das Fotografieren ist auch verboten“, so der Rentner. Dabei waren keinerlei Schilder aufgestellt, die auf ein „Privatgelände“ hinweisen.

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Aldi-Sprecher Axel vom Schemm erklärte auf MOPO-Anfrage: „Der Wanderweg ist natürlich weiterhin frei zugänglich und wird es auch künftig sein. Selbstverständlich dürfen vor Ort Fotos gemacht werden. Sollte es bei einzelnen Personen zu Missverständnissen mit unserem Sicherheitspersonal gekommen sein, bitten wir hierfür um Entschuldigung.“ Der Unternehmenssprecher sicherte zu, dass die Kollegen vor Ort noch einmal „sensibilisiert“ würden.

Viele Anwohner entsetzt über Baumfällungen für Aldi

Das wäre wohl sinnvoll. Denn viele Menschen in Stelle waren über die Baumfäll-Aktion entsetzt und wollen nicht einsehen, dass sie auf dem Gelände nicht mehr spazieren gehen dürfen. Der BUND Stelle hält die „willkürliche“ Sperrung für illegal, bemängelt die mangelnde Informationspolitik der Gemeinde. Außerdem befürchten die Naturschützer, dass mehr abgeholzt wird, als erlaubt ist, und die Pennekuhle in Gefahr ist.

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Noch ist kein Baufahrzeug angerückt, doch ob tatsächlich die 23.000 Quadratmeter große Halle gebaut wird, ist gar nicht ausgemacht. Der BUND hat das Verwaltungsgericht Lüneburg angerufen, befürchtet eine Beeinträchtigung der Natur durch den Bau des Discounters: In der Pennekuhle leben streng geschützte Fledermäuse.

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