Nach Jahrhunderten: Beliebtes Volksfest bricht mit Tradition
Der Jahrmarkt in Vechta hat eine jahrhundertealte Tradition. Dabei spielte auch der Viehhandel eine wichtige Rolle. Doch die Zeiten ändern sich.
Beim Volksfest Stoppelmarkt in Vechta gibt es in diesem Jahr erstmals keinen geplanten Tierhandel mehr. In den vergangenen Jahren sei das Interesse des Publikums daran gesunken, sagte ein Sprecher der Stadt kurz vor der Eröffnung an diesem Donnerstag. Auch die Zahl der Anbieter sank, im vergangenen Jahr wurde der Tierhandel deshalb abgesagt.
Um den Traditionsgedanken zu erhalten, hat die Stadt nun auf der bisherigen Pferde- und Viehmarktfläche erstmals eine Tierschau organisiert. Am Montag werden Züchter dort ihre Tiere vorstellen. An der Tierschau beteiligen sich verschiedene Vereine und Gruppen aus Vechta und der Umgebung. Für die Schau gelten verschiedene Tierschutzregeln. Die Einhaltung werde vom Veterinäramt und der Marktverwaltung kontrolliert, so der Sprecher. „Wir machen nichts, was dem Tierwohl schaden könnte.”
Tierschützer kritisieren Ponykarussell
Wie in den Vorjahren gibt es beim 727. Stoppelmarkt neben zahlreichen Fahrgeschäften und Verpflegungsständen auch ein sogenanntes Ponykarussell als Reitangebot für Kinder. Auch dabei sei das Tierwohl gesichert, sagte der Stadtsprecher. „Es gibt laufend Kontrollen.” Die Ponys werden demnach regelmäßig getauscht und haben Auslauf auf einer Wiese sowie einen mobilen Pferdestall. Wegen der hohen Temperaturen am Donnerstag starte das Angebot erst am Freitag.

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Die Tierrechtsorganisation Peta hatte Ponykarusselle als Tierqual-Attraktion kritisiert und die designierte Bundestierschutzbeauftragte Silvia Breher (CDU) aufgefordert, sich dagegen auszusprechen. Breher wurde als Ehrengast zur Eröffnung des Jahrmarktes erwartet.
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Der Stoppelmarkt gehört zu den ältesten und besucherstärksten Volksfesten in Niedersachsen. Jedes Jahr kommen nach Angaben der Stadt rund 800.000 Gäste auf das Festgelände mit Hunderten Schaustellern. (dpa)
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