• Foto: Friso Gentsch/picture alliance/dpa

Nach illegaler Grillparty: Update: Zwölf Menschen in Quarantäne – aber keine Bußgelder

Grillfeste sind aufgrund der Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus derzeit untersagt, außer mit Personen des eigenen Haushalts. Trotz des Verbots trafen sich im südlichen Nordfriesland am vergangenen Sonntag sieben Personen aus vier verschiedenen Haushalten zu einer Grillparty. Das Ergebnis: Drei sind nun Corona-positiv, zwölf Personen befinden sich in Quarantäne.

„Auch der inzwischen allgemein übliche Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Metern zwischen den Teilnehmern wurde dabei häufig missachtet“, hieß es in einer Pressemitteilung des Kreises Nordfriesland am Montag.

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„Jetzt haben wir den Salat: Zwei der sieben Personen wurden positiv auf Corona getestet, die Ergebnisse der anderen stehen noch aus. Alle sieben befinden sich nun in Quarantäne“, meldete Dr. Antje Petersen, Leiterin des Kreis-Gesundheitsamtes Nordfriesland, am Montag.

Grillparty in Nordfriesland: Drei Menschen Corona-positiv – zwölf in Quarantäne

Auch bei einer dritten Person sei das Coronavirus nachgewiesen worden. „Die anderen in Quarantäne werden die nächsten zwei Wochen immer wieder angerufen, ob sie Symptome haben“, erklärte ein Sprecher des Kreises Nordfriesland im Gespräch mit der MOPO. 

Das Team des Gesundheitsamtes musste ermitteln, mit wem die Betroffenen seit dem 19. April näheren Umgang hatten – sowohl privat als auch beruflich. Mindestens eine der teilnehmenden Personen arbeitet in einem Bereich, in dem sie viele Kontakte mit anderen Menschen hat.

Am Dienstag gab es von Kreissprecher Hans-Martin Slopianka ein erstes Update: Demnach befinden sich jetzt zwölf Personen in Quarantäne, neben den Fest-Teilnehmern auch fünf Kontaktpersonen.

Illegale Grillparty in Nordfriesland: Keine Bußgelder für Gastgeber

„Erst in den nächsten zwei Wochen wird sich herausstellen, wie groß der Schaden ist, den die sieben Personen mit ihrem Grillabend angerichtet haben“, betonte die Leiterin des Gesundheitsamtes Petersen. Sie mahnt alle Nordfriesen eindringlich, die Abstandsregeln einzuhalten: „Durch puren Leichtsinn einiger weniger muss nun eine ganze Reihe von Kontaktpersonen in Quarantäne gehen – einschließlich Arbeitskollegen und Kunden, die mit der Grillparty gar nichts zu tun hatten.“

Sanktionen gegen die Gastgeber der Grillparty wird es laut Meldung von Mittwoch aber nicht geben: Zwar seien private Veranstaltungen mit anderen als im selben Haushalt lebenden Personen untersagt, aber nicht mit einem Bußgeld belegt, sagte Kreissprecher Slopianka.

Man habe auch nicht Einzelne an den Pranger stellen, sondern die Allgemeinheit vor den Folgen einer Missachtung der Regeln warnen wollen, so Slopianka weiter. „Eine Bürgerin hat uns bereits mitgeteilt, dass sie zu einer privaten Veranstaltung eingeladen worden war, die dann mit Hinweis auf unsere Pressemitteilung wieder abgesagt wurde“, sagte der Kreissprecher.

(aba)

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