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  • Foto: imago images/Westend61

Lockdown, Kontaktverbote: Psychiater erklärt: Das macht die Corona-Pandemie mit Kindern

Rostock –

Lockdown, Kontaktverbote, geschlossene Schulen: Was macht die Corona-Pandemie mit dem Seelenheil von Kindern und Jugendlichen? Nach Erkenntnissen von Psychiatern gibt es bislang geringere Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen als befürchtet. 

„Es gibt aktuell keine Anhaltspunkte, dass sich in der psychischen Entwicklung der jungen Menschen etwas nachhaltig verändern könnte“, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Michael Kölch. Trotz der Pandemie, die nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder und Jugendliche oftmals lästig, oft aber auch belastend sei, finde die normale geistige Entwicklung weiter statt.

Studien statt Spekulationen über Corona-Folgen auf Kinderpsyche

Der Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Unimedizin Rostock warnte auch davor, über mögliche Langzeitfolgen zu spekulieren. Das wäre wissenschaftlich nicht haltbar. „Dazu muss man jetzt Studien machen.“ Es sei sein Ziel, solche medialen Aspekte der Corona-Pandemie zu „entkatastrophieren“.

Welchen Einfluss hat die Corona-Pandemie auf Kinder?

Dennoch gebe es Tendenzen, die im weiteren Verlauf der Pandemie genau beobachtet werden müssten. So seien Menschen in sozial schwierigen Lebensumständen mehr von der Krise betroffen. „Falls dann öffentliche Fördersysteme in der Schule wegfallen oder Eltern die Kinder nicht wie notwendig unterstützen können, könnte eine Schere aufgehen.“

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Auch die aktuelle Überbelastung der Gesundheitsämter und damit der häufige Wegfall von Schuleingangsuntersuchungen könnten sich langfristig negativ auswirken. „Es ist nicht auszuschließen, dass Entwicklungsstörungen nicht rechtzeitig entdeckt, Kinder falsch eingeschult werden oder nicht die Unterstützung erhalten, die sie brauchen“, sagte Kölch. Dann könnte das Risiko einer psychischen Störung steigen.

Kölch riet auch dazu, das Maskentragen bei Kindern und Jugendlichen nicht zu dramatisieren. Selbst bei seinen jungen Patienten, von denen viele als psychisch wenig belastbar gelten, gebe es kaum negative Reaktionen. „Denen macht das überhaupt nichts aus.“ (mp)

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