ein Hering in der Hand eines Anglers

Die Hering-Saison hat begonnen. In vielen Häfen an der Ostsee sind mittlerweile Angler zu sehen. Foto: imago/Frank Sorge

„Wunderbarer Speisefisch“: Heringe locken Angler an die See

Derzeit sieht man wieder Heringsangler in den Häfen entlang der Ostsee. Der Heringsbestand steht unter Druck, doch Angler merken davon laut Landesanglerverband eher wenig – und sind trotzdem umweltbewusster.

Ob Travemünde, Rostock oder Stralsund – entlang der deutschen Ostsee versuchen derzeit wieder Heringsangler ihr Glück. „Die Hauptsaison fängt jetzt mit den wärmeren Temperaturen an“, sagte Mario Voigt vom Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern. Ab einer Wassertemperatur von vier bis fünf Grad begännen die Heringe zu laichen. Dafür sammelten sich die Tiere dort, wo sich Süßwasser mit der Ostsee mische.

Heringsbestand in der westlichen Ostsee steht unter Druck

Das sei etwa in Travemünde, in den Häfen von Wismar, Rostock, Stralsund oder auch im Greifswalder Bodden der Fall. Der Hering lege seinen Laich etwa an Hafenanlagen fest und komme dabei dem Menschen näher. Die Saison dauert in etwa von März bis Mai.

Beim Heringsangeln gelten unterschiedliche Regeln, erklärte Voigt. Dürften Angler in Travemünde mit einem sogenannten Paternoster mit zwei Haken angeln, dürfe dieses spezielle Fanggerät in Mecklenburg-Vorpommern fünf Haken haben.

Der Heringsbestand in der westlichen Ostsee steht unter Druck, unter anderem wegen Überfischung und den Folgen der Klimawandels. Nach weitreichenden Fangbeschränkungen für die Fischerei hoffen Experten auf eine Erholung des Bestands.

Angler achten verstärkt darauf, nicht zu viel zu fangen

Von dem Rückgang des Bestands merkten die Angler vor allem zur Laichzeit eher weniger, erklärte Voigt. „Da ist ja der Bestand ganz dicht.“ Da könnten die Angler theoretisch stundenlang viele Fische fangen. Die großen Tonnen blieben aber mittlerweile zu Hause – zum Schutz des Bestands. Die Angler achteten mehr auf die eigene Fangmenge oder auch die des Nebenmannes.

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Den Reiz beim Heringsangeln macht für Voigt weniger der Drill – also der Kampf mit dem Fisch – aus. Es gehe um die Spannung, wie viele man tatsächlich am Haken habe. „Der zweite wichtige Punkt ist natürlich der, dass der Hering ein wunderbarer Speisefisch ist.“ Weil Heringe eher kurzlebig seien, seien sie weniger durch Umweltgifte oder Mikroplastik belastet. (dpa/mp)

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