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Das Amtsgericht Güstrow erließ einen Strafbefehl gegen Ex-Innenminister Lorenz Caffier (CDU).
  • Das Amtsgericht Güstrow erließ einen Strafbefehl gegen Mecklenburg-Vorpommerns Ex-Innenminister Lorenz Caffier (CDU).
  • Foto: imago/Future Image

Umstrittener Waffenkauf: Strafbefehl gegen Ex-CDU-Minister

Seit mehr als zwei Jahren beschäftigen sich Justiz und Politik mit einer Waffe, die Mecklenburg-Vorpommerns damalige Innenminister Lorenz Caffier (CDU) im Januar 2018 gekauft oder erhalten haben soll. Jetzt gibt es einen Strafbefehl gegen den 67-Jährigen – doch die Geschichte ist vermutlich noch nicht zu Ende.

Das Amtsgericht Güstrow hat gegen den ehemaligen Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, Lorenz Caffier (CDU), einen Strafbefehl in Höhr von 13.500 Euro erlassen. Diese Summe entspricht 45 Tagessätzen à 300 Euro, wie der Direktor des Gerichts, Andreas Millat, am Montag sagte. Caffier werde von der Staatsanwaltschaft Rostock Vorteilsnahme in zwei Fällen vorgeworfen.

Amtsgericht erlässt Strafbefehl gegen Lorenz Caffier

Caffier soll im Januar 2018 eine halbautomatische Kurzwaffe im Wert von rund 800 Euro von einem Waffenhändler unentgeltlich erhalten haben. Außerdem habe Caffier an einem kostenlosen Schießtraining zur Einweisung teilgenommen, inklusive der Munition als Geschenk.


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Die Einziehung der Waffe sei angeordnet worden, sagte Millat. Der Strafbefehl sei noch nicht rechtskräftig, Caffier habe nun zwei Wochen Zeit, Widerspruch einzulegen. Caffier selbst sagte auf Anfrage, dass er sich zu dem Vorgang nicht äußern werde.

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Sein Rechtsanwalt teilte mit, dass bislang weder er noch Caffier den Strafbefehl erhalten hätten. „Dass dennoch entsprechende Meldungen über den Erlass eines solchen Strafbefehls – von wem auch immer – herausgegeben werden, ist befremdlich.“ Für eine Stellungnahme zum Strafbefehl war er nicht bereit.

Caffier war als Innenminister im November 2020 zurückgetreten, als der Vorgang öffentlich geworden war. Er hatte behauptet, die Waffe gekauft zu haben, jedoch keinen Beleg dafür geliefert. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte Caffiers Rechtsanwalt im Oktober 2021 eine Stellungnahme abgegeben. Darin seien rechtliche Gesichtspunkte erörtert, der Vorwurf eines kostenfreien Erwerbs aber nicht bestritten worden.

Caffier trat nach Waffenkauf als Innenminister zurück

Die Ermittlungen gegen den Waffenhändler und Schießplatzbetreiber waren im Oktober dieses Jahres gegen eine Geldauflage von 3000 Euro eingestellt worden. Gegen den Mann, der nach Geheimdiensterkenntnissen schon 2017 Kontakte zur rechtsextremen Prepper-Gruppe „Nordkreuz“ gehabt haben soll, war den Angaben zufolge wegen Vorteilsgewährung ermittelt worden. Auf dem Schießplatz des Waffenhändlers trainierten jahrelang Polizisten des Landes Mecklenburg-Vorpommern und anderer Bundesländer. (dpa/mp)

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