Katharina Horn und Ole Krüger

Die Landesvorsitzenden Katharina Horn und Ole Krüger nach ihrer Wahl auf dem Landesparteitag Bündnis 90/Die Grünen Mecklenburg-Vorpommern in Güstrow. Foto: Danny Gohlke/dpa

Sonderparteitag, Führungskrise: Jetzt zerlegen sich die Grünen im Norden komplett

In der Führungskrise der Grünen in Mecklenburg-Vorpommern gibt es jetzt einen außerordentlichen Parteitag. Kommen die Vorwürfe jetzt auf den Tisch?

Wegen massiver Streitigkeiten unter Spitzenpolitikern der Grünen in Mecklenburg-Vorpommern wird nun ein Sonderparteitag einberufen. Die Entscheidung fiel „nach ausführlichen Beratungen des Landesvorstands zusammen mit den Abgeordneten der Landtagsfraktion”, wie der Landesvorsitzende Ole Krüger auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Der Landesvorstand will den Delegierten demnach vorschlagen, die Landesliste für die Landtagswahl im September 2026 neu zu wählen.

Damit folgt die Parteispitze einer Forderung des Kreisvorstands von Ludwigslust-Parchim vom Wochenende. Eine weitere Forderung des Kreisvorstands nach Rücktritt des Landesvorstands wies Krüger zurück. „Die Mitglieder des Landesvorstands sind sich ihrer Verantwortung in dieser schwierigen Situation bewusst und nehmen diese an. Daher treten die Mitglieder des Landesvorstands nicht zurück”, erklärte er. Ein Termin für den Parteitag steht den Angaben zufolge noch nicht fest.

Was ist los bei den Grünen?

Mitte September war zunächst der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Hannes Damm, von seinen Fraktionskollegen abgewählt worden. Als Grund wurde ein „massiver Vertrauensbruch” genannt – ohne weitere Angaben. Damm ist weiterhin Abgeordneter und Mitglied der fünfköpfigen Fraktion. Beim Listenparteitag der Grünen Ende September kandidierte Damm für Listenplatz zwei, wurde aber durchgereicht.

Auf Platz eins der Landesliste kam die Fraktionsvorsitzende Constanze Oehlrich. Die Landesliste ist maßgeblich für die Mandatsvergabe, falls die Grünen bei der Wahl im September 2026 erneut den Sprung in den Schweriner Landtag schaffen sollten. 

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Gegen Oehlrich gab es zuletzt die Beschwerde eines Mitarbeiters nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz. Eine Anwaltskanzlei prüfte den Fall. Die Juristen konnten weder einen Verstoß gegen das Gesetz noch ein fehlerhaftes Führungsverhalten feststellen, wie die Fraktion vergangene Woche mitteilte. Details wurden nicht bekanntgegeben. Nach Medienberichten, die sich mit dpa-Informationen decken, ging es um den Vorwurf des Machtmissbrauchs. (dpa)

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