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Der Schwimmkran «Hebo Lift 9» aus Rotterdam hebt im März 2020 einen mobilen Liebherr-Hafenkran aus dem Hafenbecken B des Hafens.
  • Zwei neue Kräne waren beim Verladen im Rostocker Seehafen am 31. Januar 2020 ins Wasser gerutscht.
  • Foto: picture alliance/dpa | Thomas Häntzschel

Kräne ins Hafenbecken gefallen – jetzt geht es um Millionen

Im Januar 2020 sollen zwei riesige Kräne im Rostocker Überseehafen verladen werden. Doch etwas läuft schief und die neuen Maschinen rutschen vom Schiff ins Hafenbecken. Nun geht der Fall vor Gericht.

Der Verladeunfall im Hafenbecken B des Rostocker Überseehafens sorgte 2020 für Schlagzeilen. Zwei nagelneue jeweils 400 Tonnen schwere Hafenmobilkräne rutschen vom Schiff ins Wasser. Zwei Arbeiter wurden leicht verletzt und der Sachschaden war hoch. Rund drei Jahren nach dem Unfall treffen sich Versicherer und Verlader am Donnerstag um 13.30 Uhr vor Gericht, um die Chancen für eine gütliche Einigung auszuloten.

Fall geht vor Gericht: Kräne ins Hafenbecken gefallen

Es geht um viel Geld: Die Schadenersatzforderung liegt bei 7,5 Millionen Euro. Bei der Güteverhandlung soll das Gericht „in jeder Lage des Verfahrens auf eine gütliche Beilegung des Rechtsstreits oder einzelner Streitpunkte bedacht sein“, heißt es in der Zivilprozessordnung. Für eine gütliche Verständigung müssen aber beide Parteien mitspielen. Klägerin ist der alleinige Sach- und Schadensversicherer der Liebherr GmbH. Die Klage richtet sich nach Angaben des Rostocker Landgerichts gegen ein Hafenumschlagsunternehmen. Schon einmal war der Termin für die Güteverhandlung verschoben worden.

Die beiden Kräne des Typs LHM 550 waren am 31. Januar 2020 beim Verladen auf das unter niederländischer Flagge fahrende Schwergutschiff „Jumbo Vision“ in das Hafenbecken gefallen. Nach damaligen Angaben des Kranherstellers Liebherr-MCCtec Rostock kosteten die Kräne drei bis fünf Millionen Euro.

Jetzt geht es um Forderungen in Millionenhöhe

2022 feierte Liebherr die 300. Auslieferung dieses Krantyps, der sowohl für den Schütt- oder Stückgut-, als auch für den Containerumschlag genutzt werden kann. Den Angaben zufolge stand einer der beiden Kräne damals bereits auf dem Schiff. Als der zweite Kran hinaufgehoben wurde, kam es zu der Havarie. Es liefen dabei auch geringe Mengen Öl und Diesel aus.

Etwa sechs Wochen nach dem Unfall wurden die Kräne mit dem Schwimmkran „Hebo Lift 9“ aus dem Wasser geborgen. Zuvor waren die beiden etwa 50 Meter langen und 35 Tonnen schweren Ausleger der Kräne mit Hilfe von Tauchern an Land gebracht worden. Spezialisten des Baltic Taucherei- und Bergungsbetriebs hatten die Ausleger dafür im Vorfeld gelöst und zerteilt.

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