Bühne bei Dunkelheit

Das Fusion-Festival in Lärz gilt als eines der größten Musik- und Kunstfestivals in Europa. Foto: picture alliance/dpa | Philip Dulian

Fusion-Festival: „Hochreines Kokain“ bringt mehrere Partygäste in Klinik

Hochreines Kokain, besonders starkes Ecstasy: Das Drug-Checking-Team des Fusion-Festivals zieht Bilanz – und sieht die Notwendigkeit seiner Arbeit bestätigt.

Beim diesjährigen Fusion-Festival hat das verantwortliche Drug-Checking-Team beunruhigende Funde gemacht. „Anlass zur Sorge bereitet uns allerdings auch hier der mittlerweile deutschlandweite Trend von hochreinem Kokain, sodass in diesem Jahr eine zweistellige Personenzahl in den umliegenden Krankenhäusern herzmedizinisch behandelt werden musste“, wurde der Mediziner Gernot Rücker in einer Mitteilung der Universitätsmedizin Rostock (UMR) zitiert. „Die Funde der ungewöhnlich hoch dosierten Substanzen unterstreichen, wie wichtig das Drug-Checking ist.“

Im Rahmen des sogenannten Drug-Checkings hatten Rücker und sein Team während des Festivals in einem Laborcontainer illegale Rauschmittel untersucht. „Durch unsere 752 Substanzanalysen in den vergangenen Tagen konnten wir vor dem Konsum von 20 Ecstasy-Tabletten warnen, die durch eine extrem hohe Dosierung aufgefallen sind“, erklärte die beteiligte Chemikerin Anja Gummesson.

Wieder hohe Nachfrage nach Drug-Checking

Nach UMR-Angaben war die Nachfrage nach dem Angebot erneut hoch. Erstmals hatte das Team 2024 auf der Fusion diese Art des Drug-Checkings durchgeführt.

In diesem Jahr konnten den Angaben zufolge erstmals Gäste zusätzlich ihre Fahrtüchtigkeit vor der Abreise am Sonntag selbst überprüfen. Dafür sei der Atemalkoholwert mit einem speziellen Testgerät und unter fachkundiger Anleitung festgestellt worden. „Vier Fahrerinnen und Fahrer verzichteten daraufhin auf die Teilnahme am Straßenverkehr“, so Rücker.

Das könnte Sie auch interessieren: Badegast entdeckt leblosen Körper neben sich: 73-Jähriger in Ostsee ertrunken

Nach Angaben der Veranstalter waren mehr als 70.000 Menschen aus aller Welt zum Fusion-Festival nach Lärz an die Mecklenburgische Seenplatte gekommen. Auch Landes-, Bundespolizei und Zoll hatten im Umfeld wieder kontrolliert und teils Drogen sichergestellt. Ein Österreicher habe 1,8 Kilogramm Fruchtgummis im Gepäck gehabt, bei denen ein Schnelltest laut Sicherheitsbehörden den Verdacht ergab, dass diese mit Kokain versetzt waren.

Lebensbedrohlicher Zustand: Besucherin des Festivals in Klinik eingeliefert

Am Freitag sei eine Besucherin in lebensbedrohlichem Zustand in eine Klinik eingeliefert worden. Ob die Einnahme von Drogen dabei eine Rolle spielte, sollte untersucht werden.

Der Zustand der jungen Frau galt nach Angaben vom Montag weiterhin als lebensbedrohlich. Mit Verweis auf Persönlichkeitsrechte äußerte sich die Polizei am Mittwoch nicht weiter zu dem Fall. (dpa/mp)

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test