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Kampfschiff
  • Eine Computersimulation des Mehrzweckkampfschiffes MKS 180
  • Foto: dpa

Auch Hamburg beteiligt: Deutschland startet teuersten Kampfschiff-Bau aller Zeiten

Die neuen F126-Fregatten sollen die bislang größten Kampfschiffe der deutschen Marine werden. Am Dienstag begann der Bau offiziell. Das Milliardenprojekt wird mehrere norddeutsche Werften beschäftigen.

Im vorpommerschen Wolgast haben die Arbeiten am bislang größten Kampfschiff der deutschen Marine offiziell begonnen. Die Fregatte der Klasse F126 sei „das Schiff, das wir in diesen Zeiten brauchen“, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin Siemtje Möller (SPD) am Dienstag bei einem Festakt auf der Peene-Werft. 2028 soll das erste der zunächst vier Schiffe übergeben werden.

Teuerstes Schiffsbauprojekt der Bundeswehr

Auf der zur Lürssen-Gruppe gehörenden Peene-Werft sollen die Hinterschiffe gebaut werden. Bei German Naval Yards in Kiel sollen die Vorderschiffe gebaut und mit den Hinterschiffen verbunden werden. In Hamburg sollen die mehr als 160 Meter langen Schiffe dann auf der Werft von Blohm+Voss, die ebenfalls zu Lürssen gehört, ausgerüstet werden.

Federführung für das mit mehr als fünf Milliarden Euro bezifferte Projekt haben die niederländischen Schiffbauer von Damen Naval, von denen auch das Design stammt. Nach offiziellen Angaben ist es das bislang teuerste Schiffsbauprojekt der Bundeswehr.

Dafür werden die Kampfschiffe eingesetzt

„Der maritime Schiffbau für die Bundeswehr hat keine leichten Zeiten hinter sich“, sagte Möller. In den vergangenen Jahren sei häufig betont worden, wie klein die Marine geworden sei. Sie bezeichnete den Baustart als großen Schritt zur Ausrüstung der Marine.

Nach früheren Angaben der Bundeswehr sollen die Mehrzweckkampfschiffe überall auf der Welt längere Zeit unterwegs sein können, etwa um Embargos durchzusetzen. Sie sollten demnach in Krisensituationen auch die Evakuierung von Bürgern ermöglichen und sich auch in Seegefechten durchsetzen können. Nach Aussage Möllers sollen die Fregatten als Spezialisten der U-Boot-Bekämpfung auch helfen, eine Fähigkeitslücke der Nato zu schließen.

Fregatten sollen Aggressoren auf dem Meer abschrecken

Nach der Entscheidung für die Beschaffung der Schiffe haben sich laut Möller die Vorzeichen für die deutsche Sicherheits- und Verteidigungspolitik grundlegend verändert – durch Russlands Angriff auf die Ukraine. Wie wichtig die Marine sei, zeigten etwa der Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines oder die Konfrontation zwischen Russland und der Ukraine im Schwarzen Meer. Seewege seien wichtige Handels- und Transportwege. Die neuen Fregatten sollten dazu beitragen, mögliche Aggressoren auf dem Meer glaubhaft abzuschrecken und die internationale Ordnung sowie eigene Interessen und die von Partnern verteidigen zu können.

Die Bundeswehr verfügt derzeit über mehrere Fregatten früherer Bauarten. In Wolgast waren bereits die Hinterschiffe für die kleineren Korvetten der Klasse K130 gebaut worden. Der Fregatten-Auftrag wird nach Unternehmensangaben für fünf Jahre für Arbeit am Peenestrom sorgen.

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Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hob die wirtschaftliche Bedeutung für die Region hervor. „Der Schiffbau gehört zu Mecklenburg-Vorpommern, der Schiffbau gehört hier zu Vorpommern, zu Wolgast so dazu wie unsere Ostsee.“ Die Schiffbauer in Wolgast leisteten seit 75 Jahren zuverlässige Arbeit und sicherten so Aufträge und die wirtschaftliche Entwicklung vor Ort.

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