Maske vergessen: Kind muss kilometerweit zur Schule laufen – Eltern entsetzt
Demmin –
Ein Busfahrer aus Mecklenburg-Vorpommern blieb konsequent: Weil ein Zwölfjähriger seine Maske vergessen hatte, durfte er nicht mit dem Bus fahren. Stattdessen musste er kilometerweit zur Schule nach Demmin laufen. Die Mecklenburg-Vorpommersche Verkehrsgesellschaft (MVVG) steht hinter der Entscheidung des Fahrers. Die Eltern hingegen sind entsetzt.
„Mein Sohn hat den Busfahrer gefragt, ob er stattdessen seinen Pullover während der Fahrt über den Mund- und Nasenbereich ziehen könnte. Den Vorschlag lehnte der Fahrer aber rigoros ab und forderte mein Kind dazu auf, den Bus umgehend zu verlassen“, sagte die Mutter des Zwölfjährigen gegenüber dem „Nordkurier“. Das Kind sei schließlich drei Kilometer allein zur Schule gelaufen. Auf einem Teil der Strecke gebe es keinen Gehweg. Das sei gerade im Dunkeln nicht ungefährlich.
Immerhin: Für die Rückfahrt am Nachmittag habe er sich dann die Ersatzmaske eines Mitschülers borgen können.
Corona-Schutzmaßnahmen: MVVG macht keine Ausnahmen
Sein Vater rief wegen des Vorfalls noch am selben Tag bei der MVVG an. Dort sei ihm aber lediglich mitgeteilt worden, dass der Busfahrer in Anbetracht des Infektionsschutzes genau richtig gehandelt habe.
Für den MVVG-Geschäftsführer Torsten Grahn seien derartige Beschwerden seit Einführung der Maskenpflicht nicht neu. Rechtliche Drohungen habe das Unternehmen auch schon bekommen.
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„Wir müssen uns aber an die aktuellen Vorgaben halten und dürfen keine Ausnahmen machen. Es geht dabei nicht nur um die Sicherheit einer einzelnen Person, sondern aller Fahrgäste. Darum stehe ich voll und ganz hinter der Entscheidung des Fahrers“, so Grahn.
Er appelliert an alle Eltern, den Kindern immer eine oder am besten gleich mehrere Masken in den Rucksack zu packen. (sd)