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„Männer wie Tiere“?: Vollverschleierungsverbot sorgt für Zoff bei den Grünen

Kiel –

Eine Studentin an der Kieler Universität sorgt bei den Grünen für Missstimmung: Es geht um das Vollverschleierungsgesetz an der Hochschule, gegen das sich die Kieler Grünen-Faktion ausgesprochen hat. Aus Berlin kommt Widerspruch – aus den eigenen Reihen.

Das klare Nein der Grünen im Kieler Landtag zu einem Vollverschleierungsverbot an Hochschulen stößt auch in der eigenen Partei auf Kritik. „Auch wenn es nur um einen Fall geht, sind Burka oder Nikab etwas ganz anderes als etwa ein Kopftuch“, sagte der frühere Grünen-Bundesvorsitzende Cem Özdemir der „Bild“ am Montag. „Hier geht es darum, die Frau als Mensch im öffentlichen Raum unsichtbar zu machen. Warum? Damit Männer nicht wie Tiere über sie herfallen? Sorry, das überzeugt mich nicht.“ Tübingens grüner Bürgermeister Boris Palmer sagte der Zeitung: „Burka und Nikab haben in einer aufgeklärten Gesellschaft keinen Platz.“

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Die Grünen-Fraktion in Kiel hatte sich in der vergangenen Woche einstimmig gegen ein Vollverschleierungsverbot ausgesprochen. Die Koalitionspartner CDU und FDP dagegen wollen ein solches Verbot im Hochschulgesetz verankern.

Universität Kiel: Studentin kam verschleiert zu Veranstaltungen

Hintergrund ist der Fall einer muslimischen Studentin der Kieler Universität. Die Hochschule hatte ihr eine Vollverschleierung in Lehrveranstaltungen verboten. Sie kam trotzdem immer wieder auch verschleiert zu Veranstaltungen. Die Uni bat das Land deshalb, eine Regelung zu schaffen, die ein Verbot möglich machen würde. (dpa/mdo)

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