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  • Foto: imago images/Christian Spicker

Mädchen musste operiert werden: Unfall bei Ikea: Möbelhaus weist Schuld von sich

Rostock –

Im Juli war ein erst zwei Jahre altes Mädchen von einer heruntergestürzten, offenbar unzureichend gesicherten Trennwand bei Ikea in Rostock so schwer verletzt worden, dass es operiert werden musste. So schildert es die Mutter. Ikea hat sich nun zu dem Vorfall gegenüber der Familie geäußert – und behauptet, es hätte überhaupt keinen Unfall gegeben.

Die kleine Charlotte brach sich bei dem Unfall im Imbiss-Bereich des Möbelhauses einen Unterschenkelknochen und wurde in einem Kinderkrankenhaus behandelt. Mittlerweile geht es ihr wieder besser. Trotzdem: Im November muss das Mädchen wieder unters Messer – dann werden die Schrauben entfernt.

Unfall bei Ikea in Rostock: Möbelhaus weist Schuld von sich

Während der vergangenen Monate hatte Ikea den Vorfall intern geprüft. Vorläufiges Ergebnis: „Es lässt sich nicht nachvollziehen, warum eine Mutter nach einem solchen Vorfall ihr ‚stark weinendes Kind‘ auf den Arm nimmt und das Einrichtungshaus ohne weitere Maßnahmen verlässt“, heißt es in einem Schreiben an die Eltern, das der „Ostsee Zeitung“ vorliegt. Sie hatte als Erstes über den Fall berichtet.

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Als Zeugin hatte sich eine Frau gemeldet, die den Unfallhergang wie von der Mutter beschrieben bestätigte, vom Ikea-Personal dagegen wurde offenbar nichts bemerkt. „Der Imbiss-Bereich ist ein Bereich mit einer hohen Personaldichte. Es ist tatsächlich unmöglich, dass der Vorfall keinem Mitarbeiter aufgefallen ist. Aus unserer Sicht lässt sich nicht erkennen, wie ein solcher Unfall unbemerkt geblieben sein soll“, heißt es weiter in dem Schreiben. Auch die Kamera-Auswertung hätte zu keinem Ergebnis geführt: So seien „keine ungewöhnlichen Vorgänge, zum Beispiel Menschen, die auf Hilferufe der Mutter oder Schreien reagieren und zur angenommenen Unfallstelle laufen“ auf dem Band zu sehen.

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Die Eltern des Kindes unterstellen Ikea dagegen Fahrlässigkeit – und haben eine Anwältin eingeschaltet. Mutter Christine Waubke zur „OZ“: „Nur weil man etwas nicht sieht, bedeutet es nicht, dass es nicht stattgefunden hat.“ Anwältin Doreen Prochnow hält die Vorwürfe Ikeas in der Stellungnahme für „deplatziert“.

Nach schwerem Unfall: Familie plant Anklage gegen Ikea

Die Familie plant, gegen das schwedische Einrichtungshaus zu klagen – auch wegen möglicher Spätfolgen bei ihrer Tochter. (dg)

Anmerkung der Redaktion: Die Ikea-Pressestelle war bisher für eine Stellungnahme gegenüber der MOPO nicht zu erreichen.

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