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57. Bundesfinale „Jugend forscht“
  • Die Chemie-Bundessiegerinnen von „Jugend forscht“, Lena Fries, Hannah Amrhein und Hanna Fries (v.l.) aus Bayern, halten ihr Forschungswerkzeug, ein Becherglas mit Elektroden.
  • Foto: picture alliance/dpa/Markus Scholz

Preise im Norden verliehen: Die genialen Ideen von „Jugend forscht“

Die Projekte reichen von Zeitlupen-Technik bis zur Rückgewinnung des Pflanzennährstoffs Phosphor: Bei „Jugend forscht“ wurden am Sonntag in Lübeck die Sieger geehrt. Für einige ist der Wettbewerb dabei noch nicht vorüber.

Großer Moment für Jungforscherinnen und Jungforscher aus ganz Deutschland: Am Sonntag sind in Lübeck die Gewinner des Bundeswettbewerbs „Jugend forscht“ ausgezeichnet worden. „Solche Talente wie euch brauchen wir in den Unternehmen“, sagte der Präsident des Forschungsforums Schleswig-Holstein, Philipp Murmann. Für die Teilnehmenden war es die Krönung oft jahrelanger Arbeit. „Wir haben drei Jahre lang an unserem Projekt geforscht und mussten auch den einen oder anderen Rückschlag hinnehmen“, sagte Hanna Fries, die mit ihren Mitstreiterinnen den Bundessieg im Fach Chemie holte.

Preise bei „Jugend forscht“ in Lübeck verliehen

Die 16-Jährige aus Bayern hat gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Lena und der 17-jährigen Hannah Amrhein einen Ansatz zur Rückgewinnung des Pflanzennährstoffes Phosphor aus dem Abwasser entwickelt. Zum Lohn dafür erhielten die drei Gymnasiastinnen aus Unterfranken nicht nur den mit 2500 Euro dotierten ersten Preis im Bundeswettbewerb, sondern auch noch eine Einladung zum Wissenschaftswettbewerb der Europäischen Union (European Union Contest for Young Scientists) und den Europa-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. „Wir sind überwältigt“, sagten die drei Preisträgerinnen.

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Aus Bayern kamen in diesem Jahr die meisten Wettbewerbsbeiträge, nämlich zehn. Es folgten Nordrhein-Westfalen mit neun und Rheinland-Pfalz mit acht Beiträgen. Schleswig-Holstein war mit sechs Beiträgen vertreten, Hamburg mit fünf und Mecklenburg-Vorpommern mit vier. Am diesjährigen Bundeswettbewerb hatten sich 168 Teilnehmende mit insgesamt 108 Projekten qualifiziert. Das waren fast 30 Prozent weniger als 2019.


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Mit einem Bundessieg in der Sparte Mathematik/Informatik wurde die praxisbezogene Tüftelei von Elian Terelle aus Mainz belohnt. Der 18-Jährige entwickelte ein kostengünstiges Instant-Replay-System für Sportübertragungen. „Ich organisiere neben der Schule zusammen mit einem Freund die Live-Übertragungen der Spiele eines Teams der Volleyball-Bundesliga“, sagte Terelle.

Elian Terelle, Preisträger aus Rheinland-Pfalz im Bereich Mathematik/Informatik beim 57. Bundesfinale „Jugend forscht“, entwickelte Soft- und Hardware für Video-Liveübertragungen im Sportbereich. picture alliance/dpa/Markus Scholz
Elian Terelle, Preisträger aus Rheinland-Pfalz im Bereich Mathematik/Informatik beim 57. Bundesfinale „Jugend forscht“, entwickelte Soft- und Hardware für Video-Liveübertragungen im Sportbereich.

„Was uns fehlte, war die Möglichkeit, Spielszenen in Zeitlupe zu wiederholen“, sagte er. Weil die entsprechenden Systeme auf dem Markt sehr teuer sind, entwickelte Terelle kurzerhand selbst eins. „Ich habe vorhandene Technik verwendet, so dass die Kosten mit rund 600 Euro etwa zwei Drittel unter denen eines professionellen Systems liegen“, sagte er.

Seit Donnerstag hatten alle Teilnehmer ihre Beiträge im Foyer der Musik- und Kongresshalle in Lübeck der Jury und den Besuchern präsentiert. Dabei zeigte sich die ganze Vielfalt der zum Teil recht erstaunlichen Themen. So stellte Hendrik Ridder aus Bremen eine 2,5 Meter lange Wasserrakete vor, die aus 270 Metern Höhe Wetterdaten liefern soll. Für diesen Beitrag erhielt Ridder den Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit.

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Einen Sonderpreis gab es auch für Cornelius-Ägidian Quint aus Husum in Schleswig-Holstein. Der 18-Jährige stellte eine von ihm entwickelte Methode vor, Sprossen der Moosart Sphagnum fallax mit einem Substrat aus Algen zu umhüllen. „Diese Kügelchen können dann wie Samen auf die Renaturierungsflächen ausgebracht werden“, erläuterte der 18-Jährige. Zu seiner Motivation sagte er: „Ich wollte was für die Umwelt tun, und Moore sind schließlich unsere größten Kohlendioxidspeicher.“ (dpa/mp)

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