x
x
x
Winfried Stöcker Mediziner Unternehmer
  • Winfried Stöcker, Mediziner und Unternehmer
  • Foto: picture alliance

Illegale Impfaktion im Norden: Jetzt wehrt sich Milliardär Stöcker

Der Lübecker Mediziner und Unternehmer Winfried Stöcker hat sich gegen das Einschreiten der Behörden bei einer Impfaktion mit einem nicht zugelassenen Vakzin am Lübecker Flughafen gewehrt. Dort hätten sich erwachsene Menschen versammelt, die sich freiwillig den von ihm entwickelten Impfstoff hätten injizieren lassen wollen, sagte Stöcker am Dienstag. Das Einschreiten von Polizei und Ordnungsamt betrachte er als eine Form des Hausfriedensbruchs. Er habe die Aktion mit organisiert.

Die Behörden hatten am Sonnabend eine Impfaktion mit dem nicht zugelassenen Vakzin gestoppt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Stöcker und drei weitere Männer wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz. Impfstoffe müssen vor einer Zulassung umfangreiche Tests durchlaufen und unterliegen einer strengen Kontrolle.

Selbst entwickelter Impfstoff: weder Studie noch Zulassung

„Ich selbst habe nicht geimpft, weil ich im Frühjahr eine Unterlassungserklärung dazu unterzeichnet habe. Die beiden impfenden Ärzte waren befreundete Mediziner“, sagte Stöcker. Zu der Aktion hatten nach Stöckers Angaben Anhänger des von ihm im Jahr 2020 entwickelten Stoffes im Internet aufgerufen.


Der Newswecker der MOPO MOPO
Der Newswecker der MOPO

Starten Sie bestens informiert in Ihren Tag: Der MOPO-Newswecker liefert Ihnen jeden Morgen um 7 Uhr die wichtigsten Meldungen des Tages aus Hamburg und dem Norden, vom HSV und dem FC St. Pauli direkt per Mail. Hier klicken und kostenlos abonnieren.


107 Personen sei es gespritzt worden, bevor die Polizei eingeschritten sei, sagte er. In der Vergangenheit war Stöcker unter anderem mehrfach durch Äußerungen aufgefallen, die als rassistisch und frauenfeindlich kritisiert wurden.

Das könnte Sie auch interessieren: AfD-Großspender und Flughafen-Besitzer: Wer ist der Impf-Hasardeur von Lübeck?

Der Gründer der Firma Euroimmun wollte schon zu Beginn der Corona-Pandemie 2020 einen Impfstoff entwickelt haben und hatte ihn nach eigenen Angaben sich selbst und weiteren Freiwilligen injiziert. Es gibt weder Studien noch eine Zulassung vom zuständigen Paul-Ehrlich-Institut (PEI).

Stattdessen erstatteten das PEI und das Landesamt für Soziale Dienste Anzeige wegen der unerlaubten Verabreichung eines nicht zugelassenen Impfstoffes. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. (mp/dpa)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp