Rente mit 31: Lara wurde aus dem Leben gerissen
Lara Schaffrinna war eine ganz normale junge Frau: Sie ging aus, traf Freunde, feierte gerne und trieb viel Sport. Eine ganz normale junge Frau, bis ihr Körper ihr einen Strich durch die Rechnung machte. Nun ist schon Einkaufen eine Herausforderung und der Antrag auf Rente ist gestellt – mit 31. Um ihr Leben ein wenig einfacher zu machen, hat Lara Schaffrinna einen Wunsch. Doch dafür braucht sie Unterstützung.
Lara Schaffrinna war eine ganz normale junge Frau: Sie ging aus, traf Freunde, feierte gerne und trieb viel Sport. Bis ihr Körper ihr einen Strich durch die Rechnung machte. Nun ist schon Einkaufen eine Herausforderung und der Antrag auf Rente ist gestellt – mit 31. Um ihr Leben ein wenig einfacher zu machen, hat Lara Schaffrinna einen Wunsch. Doch dafür braucht sie Unterstützung.
Die MOPO erreicht Lara Schaffrinna telefonisch in ihrer Wohnung im Kreis Pinneberg. „Heute ist ein guter Tag“, sagt sie. „Ich bin nur ein wenig schwach und hoffe, dass ich nicht während des Telefonats eine Attacke bekomme. Dann wäre ich weg. Nur, damit Sie es wissen.“ Eine Attacke – damit meint sie die plötzlichen Anfälle von Clusterkopfschmerz. Sechsmal am Tag bekommt sie so starke Schmerzen, dass sie häufig bewusstlos wird. Nachts hindern die Schmerzen sie am Schlafen. „In den letzten Wochen habe ich nur je eine Stunde geschlafen“, berichtet sie. „Medikamente, Melatonin – nichts hat mehr geholfen.“
Lara Schaffrinna war eine ganz normale 20-Jährige
Ihre Beschwerden begannen vor neun Jahren im Alter von 22 Jahren. Zuvor war Lara Schaffrinna eine normale 20-Jährige, hatte gerade ihre Ausbildung zur Bankkauffrau beendet, spielte leidenschaftlich gerne Handball, engagierte sich im Jugendrotkreuz. Dann konnte sie plötzlich auf einem Auge nicht mehr richtig sehen und die Kopfschmerzen begannen. „Ich habe einen Ärztemarathon hinter mir“, sagt Schaffrinna. „Ich bin medikamentös austherapiert.“
Parallel zu den körperlichen Beschwerden entwickelte die junge Frau Persönlichkeits- und Angststörungen. Sie zog sich zurück. „Nach und nach sind alle meine Freundschaften zerbrochen“, erzählt sie. „Die Arbeit musste ich aufgeben. Ich lebe von Bürgergeld, einen Antrag auf Rente habe ich bereits gestellt.“ Mit 31.
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Die einzigen Hightlights in Lara Schaffrinnas tristem Alltag aus Krankenkassen-Bürokratie, Ausruhen, Arztterminen und kurzen Spaziergängen sind das Einkaufen mit ihrer Mutter im Supermarkt, die Besuche bei ihren Eltern in der Firma und die Meerschweinchen, die sie auf ihrem Balkon hält. „Selbst das Stallausmisten ist für mich eine riesige Herausforderung. Ebenso saugen“, so Schaffrinna.
Kreis Pinneberg: Junge Frau ist auf Spenden angewiesen
Es war ihre Psychologin, die einen unerwarteten Vorschlag machte. „Ich soll einen Assistenzhund ausbilden“, berichtet Lara Schaffrina. „Er soll mir im Notfall Sauerstoff holen, mich in der Öffentlichkeit begleiten und Attacken frühzeitig erkennen. Er könnte auch meine Eltern im Notfall informieren, die unter mir wohnen.“ Zuerst war sie von der Idee nicht begeistert, sagt die junge Frau. Doch nach und nach ließ sie sich überzeugen.
Das Problem: Ein Assistenzhund ist teuer. „Das Tier können meine Eltern bezahlen“, sagt sie. „Aber bei den 12.000 Euro für die Ausbildung bin ich auf Spenden angewiesen.“ Auf ihrer „gofundme“-Seite hat Lara Schaffrinna bereits knapp 2000 Euro gesammelt. „Ich wünsche mir das so“, sagt die junge Frau. „Ich habe die Hoffnung, dass der Hund mich ein Stück ins Leben zurückholt. Vielleicht kann ich irgendwann einen leichten Job annehmen und zum Beispiel von zuhause aus arbeiten.“
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Dafür braucht sie Unterstützung – und glaubt ganz fest daran, dass sie sie bekommt. Bis Lara Schaffrinna ihren eigenen Hund hat, wird es noch dauern. Heute reicht es ihr erstmal, wenn sie den Einkauf mit ihrer Mutter schafft, ohne zusammenzubrechen. Dann ist dieser Tag ein erfolgreicher Tag.