• Foto: Lüdke

Kreativ in der Coronakrise : Kieferorthopädin druckt jetzt Viren-Schutzschirme

Buxtehude –

Not macht bekanntlich erfinderisch – und in Zeiten der Corona-Krise ist die Not allerorten groß. Besonders häufig fehlt es an medizinischer Ausstattung wie Schutzkleidung. Da hatte das Team der Kieferorthopädie Buxtehude eine Idee: Mithilfe eines 3D-Druckers stellen die Mitarbeiter Schutzvisiere für die eigene Praxis und Kollegen her!

Dr. Nora Lüdke ist Kieferorthopädin bei der Praxis „Kieferortophädie Buxtehude“. Zusammen mit ihren Kollegen drucke sie nun Schutzvisiere für den eigenen Bedarf und auf Anfrage auch für Kollegen aus der Pflege oder für die Feuerwehr, wie sie der MOPO berichtet.

„In der Zeit von Materialknappheit für medizinisches Personal haben wir die Idee eines Kollegen aus Berlin übernommen und drucken jetzt unsere Schutzschirme mit unserem 3D-Drucker“, erzählt die Kieferorthopädin. „Anfangs haben wir es nur für uns gemacht, doch dann haben wir es auch Kollegen bei uns im Ort angeboten“, so Lüdke. Das habe sich dann schnell herumgesprochen und immer mehr Einrichtungen wie Feuerwehren oder Zahnarztpraxen hätten sich gemeldet.

Praxis in Buxtehude: Zweiter 3D-Drucker wegen hoher Nachfrage bestellt

„Warum lassen wir unseren Drucker nicht einfach den ganzen Tag laufen und produzieren auch für andere Helfer, die den Schutz dringend benötigen, haben wir uns dann gedacht.“ Gesagt, getan: Die Nachfrage ist seitdem stark gestiegen, wie Lüdke erzählt.

„Wir kommen aktuell kaum noch hinterher mit der Produktion. Wir haben uns aus dem Grund einen zweiten 3D-Drucker bestellt, um die große Nachfrage zu stemmen“ – die ist auch durch den eigenen Instagram-Account der Praxis angestiegen, auf dem die Aktion veröffentlicht wurde. „Wir bekommen mittlerweile Anfragen aus ganz Deutschland.“

Die „Gestelle“ werden mit dem 3D-Drucker gedruckt, dann wird eine Folie daran befestigt. Ursprünglich stehe der 3D-Drucker für kieferorthopädische Modelle und Zahnspangen bereit – jetzt erfülle er einen ebenso wichtigen Zweck.

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Laut Lüdke können zusammen mit dem zweiten Drucker, der voraussichtlich am Montag in der Praxis ankommen werde, etwa 14 Modelle am Tag angefertigt werden. „Sollten wir auch mit dem zweiten Drucker an unsere Grenzen stoßen, wollen wir noch weitere Hilfe für die Produktion organisieren.“

schutz

So sieht das Gestell auf dem Kopf aus. 

Foto:

Lüdke

Praxis in Buxtehude: Masken sind wiederverwendbar

„Die Folie auf den Gestellen kann ausgetauscht oder mit Desinfektionsmittel gereinigt werden.“ Somit sind die selbst gedruckten Masken wiederverwendbar. 

„Wir wollen mit der Aktion auch Menschen in Berufen helfen, in denen es nicht immer möglich ist, Abstand zu halten.“ Mit dem Visier sei das weitaus weniger gefährlich. (maw)

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