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Kot und Lärm: Rostocker leiden unter „Krähen-Plage“

Hansaviertel –

Seit Jahren leiden die Rostocker unter Vogelgeschrei und -kot. Bisher gab es das Problem hauptsächlich im Hansaviertel, doch jetzt weitet es sich auch auf andere Stadtteile aus. Warum also tun die Rostocker nichts gegen die Plage?

Die Saatkrähen haben sich seit Jahren am Platz der Freiheit im Hansaviertel niedergelassen und sorgen bei Bewohnern und Passanten dort für Unruhe. Aus Sicht der Anwohner unternehmen die Ämter zu wenig, obwohl sich die Situation sogar zuspitze. So berichtet die Ostsee-Zeitung.

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„Das Problem weitet sich inzwischen auf andere Stadtteile aus“, sagt Matthias Witte, Krähen-Beauftragter im Ortsbeirat des Hansaviertels laut der OZ. Er sei im Wahlkampf immer wieder auf das Krähen-Problem angesprochen worden, auch von Bewohnern, die aus anderen Stadtteilen wie Gartenstadt oder Stadtweide kommen. Die Betroffenen hatten gehofft, dass eine große Ämter-Runde im Rathaus endlich eine Veränderung bewirkt, doch Witte findet das Ergebnis enttäuschend: „Die Stadtverwaltung ist ihrer Linie treu geblieben, das Thema Saatkrähe zu verharmlosen und sich hinter Gesetzestexten zu verstecken“.

Mensch oder Vogel? Meinungsverschiedenheit zwischen Betroffenen und Stadtverwaltung

Schon 2018 soll das Grünamt dargelegt haben, warum ein Einschreiten nicht möglich sei – viele Betroffene sind dadurch verärgert. Auch Matthias Witte fordert mehr Engagement, es seien bisher ausschließlich Argumente angeführt worden, was „aufgrund der Naturschutzbedingungen nicht unternommen werden kann oder was in der Vergangenheit noch nicht zielführend war“, so Witte.

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Diese Vorwürfe weist die Stadtverwaltung jedoch zurück, denn in den vergangenen Jahren sei einiges unternommen worden, um das Problem mit den Saatkrähen zu behandeln.

Der Schein täuscht

Zudem nehme die Zahl der brütenden Saatkrähen in Rostock laut der Stadt auch nicht zu. Wie die OZ berichtete, ging der Bestand von Krähen im Hansaviertel seit vergangenem Jahr sogar zurück. So seien auf dem Platz der Freiheit im Jahr 2018 noch 110 Nester gezählt worden, ein Jahr später waren es nur noch 67. „Durch die zahlreichen Wintergäste wird die Wahrnehmung und Einschätzung einer vermeintlichen Ausbreitung der Krähen jedoch unterstützt“, heißt es im Rathaus. (mp)

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