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  • Der Tatort in Dänischenhagen am 19. Mai.
  • Foto: dpa

Dreifach-Mord an der Ostsee: Täter soll mit Uzi geschossen haben

Nach dem Dreifach-Mord an der Ostsee in Dänischenhagen (Kreis Rendsburg-Eckernförde) und Kiel am 19. Mai hat die Polizei mittlerweile neue Erkenntnisse zur Tatwaffe zusammentragen können: Demnach scheint es, als hätte der geständige Zahnarzt Hartmut F. (47) eine Uzi benutzt – eine kompakt-handliche Maschinenpistole.

Die Waffe unterliegt dem Kriegswaffenkontrollgesetz, hat ein dickes Magazin und ist für ihre schnelle Feuerkraft bekannt. F. soll etliche Patronen abgefeuert haben: Laut Polizei wurde eine hohe zweistellige Zahl an Hülsen am Tatort in Dänischenhagen gefunden und sichergestellt. Dort hatte der 47-Jährige seine Ex-Frau Hanna F. und deren neuen Freund, den bekannten Kite-Surfer Tobias H., umgebracht.

Dreifach-Mord an der Ostsee: Täter besaß Waffen illegal

Zu der neuen Erkenntnis kamen die Beamten, nachdem in mehreren Gewässern rund um Kiel und Eckernförde insgesamt zehn Waffen-Teile gefunden worden waren. Hartmut F. soll einem Bekannten die Uzi nach den Taten übergeben und ihn gebeten haben, sie in Einzelstücke ins Wasser zu werfen. „Die Ermittler gingen nach erster Sichtung der Teile bereits vor Ort davon aus, dass sechs von diesen der gesuchten Waffe zugeordnet werden können“, so ein Polizeisprecher. „Die vier übrigen Teile befinden sich derzeit noch in der Untersuchung.“

Beim dritten Mord am Hasseldieksdammer Weg in Kiel hatte der Beschuldigte aber offenbar eine andere Waffe benutzt; eine Pistole, mit der er sich auch am Tatabend bei einer Hamburger Polizeiwache stellte. „Die Untersuchungen, ob es sich dabei um die Tatwaffe gehandelt hat, sind noch nicht abgeschlossen“, teilte der Sprecher ferner mit. „Sowohl die Maschinenpistole ‚Uzi‘ als auch die Pistole befanden sich nicht im legalen Besitz des Beschuldigten.“

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F. war bis zu seiner Festnahme als Jäger aktiv und im Besitz mehrerer Waffen gewesen. Weil er Ende des vergangenen Jahres seine Ex-Frau Hanna F. verprügelt haben soll und diese daraufhin Strafanzeige wegen schwerer Körperverletzung erstattet hatte, musste der Westenseer seine Waffen abgeben. Für den Dreifach-Mord muss sich Hartmut F. illegal Waffen beschafft haben, so heißt es in Ermittler-Kreisen. Dort gibt es auch eine klare Richtung in Sachen Motiv: Eifersucht. F. soll nicht damit klargekommen sein, dass sich seine Frau von ihm im November 2020 getrennt hatte und ausgezogen war. Die Folge: Schläge, Annäherungsverbot – und schließlich offenbar Mord.

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