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  • Gastronomen meldeten im Februar hohe Umsatzeinbußen an – und wünschen sich endlich eine Perspektive (Symbolbild).
  • Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

„Katastrophe“: Gastronomen verzweifeln am „Endlos-Lockdown“

Hannover –

Das Gastgewerbe in Niedersachsen hat den „Endlos-Lockdown“ scharf kritisiert. In einer Umfrage des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) in Niedersachsen bezeichneten 64,5 Prozent der Betriebe die Entscheidungen der letzten Bund-Länder-Konferenz als „katastrophal“, weitere 25,5 Prozent als „schlecht“.

„Bei den Unternehmern und Mitarbeitern in der Branche machen sich zunehmend Verzweiflung, Perspektivlosigkeit und Zukunftsängste breit“, sagte Dehoga-Präsident Detlef Schröder in einer Mitteilung am Mittwoch. „Ende März befinden sich die Betriebe seit Beginn der Pandemie sieben Monate im Lockdown.“

Keine echte Perspektive – Gastronomen im Norden hoffnungslos

Die in Aussicht gestellte Öffnung der Außengastronomie sei keine echte Perspektive. 85 Prozent der befragten Betriebe verwiesen darauf, dass die Wirtschaftlichkeit bei einer alleinigen Öffnung der Außengastronomie nicht gegeben sei. Hinzu komme, dass viele keinen Außenbereich haben.

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Die Lage sei dramatisch. Die Teilnehmer der Umfrage meldeten für den Februar Umsatzeinbußen in Höhe von 79,0 Prozent. Seit 1. März 2020 brach der Umsatz bis jetzt um insgesamt 63,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein. Infolge der massiven Verluste, der fehlenden Perspektiven und der nicht ausreichenden staatlichen Hilfen bangten 71,0 Prozent um ihre Existenz. Jedes fünfte Unternehmen (20,5 Prozent) zieht konkret eine Betriebsaufgabe in Erwägung.

Corona-Hilfen für die Gastronomie sind nicht ausreichend

„Die zugesagten Hilfen fließen nach wie vor viel zu langsam und sind nicht ausreichend, um einen monatelangen Lockdown zu überstehen“, betonte Schröder. Zwar seien die Novemberhilfen bei 78,4 Prozent der Betriebe eingegangen. Bei den Dezemberhilfen hätten aber erst 71,6 der Befragten die Zahlungen vollständig erhalten. „Angesichts der sieben Monate andauernden Schließung unserer Branche ist es Aufgabe der Politik, alles dafür zu tun, dass die unverschuldet in Not geratenen Betriebe eine Chance zum Überleben haben und keinen Tag länger als gesundheitspolitisch geboten geschlossen bleiben“, forderte Schröder.

Spätestens beim nächsten Bund-Länder-Gipfel am 22. März müsse es einen konkreten Fahrplan geben, wann die Restaurants und Hotels wieder aufmachen dürfen. 64,7 Prozent plädierten für eine Öffnung noch vor Ostern. 22,2 Prozent der Betriebe sprechen sich mit Blick auf die immer weniger werdende Vorlaufzeit für eine Öffnung direkt nach Ostern am 6. April aus. An der Umfrage beteiligten sich in der Zeit vom 4. bis 8. März 685 gastgewerbliche Betriebe. (dpa)

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