• Foto: IMAGO/Eibner

Illegaler Welpenhandel boomt: Tierheim verfasst emotionalen Facebook-Post

Henstedt-Ulzburg –

Das Tierheim in Henstedt-Ulzburg (Kreis Segeberg) hat auf seiner Facebook-Seite einen sehr emotionalen Post veröffentlicht – es geht um das skrupellose Vorgehen der Welpenhändler. Die Tierschützer appellieren an die Käufer.

„Das ist Juri, Juri ist tot.“ Das steht unter dem Bild eines circa sechs Wochen alten Welpen, der an Schläuche angeschlossen mit großen Augen in die Kamera schaut. Das Tierheim Henstedt-Ulzburg im Kreis Segeberg schildert in einem bewegenden Facebook-Post die Geschichte von Juri sowie zwei anderen Welpen, die in den letzten zwei Wochen krank im Tierheim ankamen.

Welpenhändler verkaufen Tierkinder online

„Aktuell ist ein gewissenloser Welpen-Händlerring, hauptsächlich in Hamburg aber auch in Norderstedt am Werk“, schreibt das Tierheim. „Er schaltet Anzeigen in einem bekannten Online-Portal.“ 

Diese Hundevermehrer sind auch dem Hamburger Tierschutzverein HTV bekannt: „Allein in den vergangenen drei Monaten gelangten 22 Hundewelpen aus dem Welpenhandel in die Obhut des HTV – jene gar nicht mitgezählt, die direkt in eine Klinik gebracht wurden und dort oder dem Welpenhändler verstarben“, schreibt der HTV auf seiner Homepage: „Unter den Hundekindern waren Schäferhund-Mischlinge, Shih-Tzu-Welpen, aber auch Malteser und weitere Mischlinge.“

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Diese drei Welpen konnten rechtzeitig aus den Fängen eines Welpenhändlers befreit werden.

Foto:

Hamburger Tierschutzverein

Illegaler Welpenhandel: Tierheim beschuldigt Händlerring in Hamburg

Die drei Welpen, die im Tierheim Henstedt-Ulzburg eingeliefert wurden, waren an Parvovirose erkrankt, eine verbreitete Viruserkrankung, die das Immunsystem schwächt und unbehandelt zum Tod führt. „Wer das einmal gesehen hat, wie die Kleinen sich quälen, sich permanent übergeben, der Kot läuft in flüssiger Form oft mit Blut durchsetzt, ein grausames Sterben“, schildert das Tierheim.

Illegaler Welpenhandel: Woran erkennt man einen seriösen Anbieter?

Das Schlimme sei, dass solange immer noch Menschen dieses Geschäft unterstützen, würden immer weiter massenhaft Welpen im Ausland produziert und ihren Müttern entrissen.

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In dem Post zählt das Tierheim auf, woran man seriöse Anbieter erkennt: „Die Welpen sind mindestens acht Wochen alt, die Elterntiere oder zumindest die Mutter können besichtigt werden, es gibt immer einen Schutzvertrag und die Übergabe erfolgt nicht auf der Straße.“  Zurzeit sei Corona für die Welpenhändler eine Ausrede, die Welpenübergabe irgendwo auf der Straße zu organisieren.

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Welpe Tony hatte Glück – und genießt mittlerweile ein sorgenfreies Leben.

Foto:

Hamburger Tierschutzverein

Illegaler Welpenhandel: Großer Boom besonders während Corona

Der illegale Welpenhandel über das Internet boomt vor allem während der Corona-Zeit, in der sich viele Menschen einen Hund als Gesellschaft wünschen. Erst Mitte Juli hatte der Hamburger Tierschutz Verbund elf Mischlingswelpen aus den Händen eines Verkäufers befreit.

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