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  • Foto: dpa

Illegale Waffengeschäfte: Behörden sichern Millionen bei Sig Sauer

Eckernförde –

Durchsuchung bei Sig Sauer: Der Waffenhersteller in Eckernförde hat am Dienstag Besuch von Polizei, Staatsanwaltschaft und Zoll bekommen. Die Behörden stellten Vermögenswerte in Höhe von 7,4 Millionen Euro sicher.

Hintergrund der Maßnahme ist die Ankündigung des Unternehmens, den deutschen Produktionsstandort zum Jahresende zu schließen. Dabei ist Sig Sauer dem deutschen Staat noch einiges schuldig.

Illegale Waffengeschäfte: Drei Manager verurteilt

2019 waren drei Ex-Manager von Sig Sauer vom Landgericht Kiel wegen illegaler Waffenlieferungen nach Kolumbien zu Bewährungsstrafen und Geldstrafen verurteilt wurden. Laut Kieler Staatsanwaltschaft sind diese Urteile rechtskräftig. Zur Revision beim Bundesgerichtshof sei noch anhängig die Einziehung von 11,1 Millionen Euro – das war nach Auffassung des Landgerichts der Gewinn aus dem illegalen Waffengeschäft nach Kolumbien. Davon werden 7,4 Millionen Euro den Standort Eckernförde zugerechnet.

Laut NDR brachten die Beamten Pfandsiegel auf Produktionsmaschinen des Waffenherstellers an. Eine Beschlagnahmung ist aber offenbar nicht vorgesehen. „Wir werden auf keinen Fall Produktionsmittel beschlagnahmen“, so der Kieler Oberstaatsanwalt Henning Hadeler. Die Vollstreckung des Vermögensarrests vom April 2019 geschehe vor allem über Bankbürgschaften.

Sig Sauer will Standort Eckernförde schließen

Die Schließung der Produktionsanlage in Eckernförde hatte Sig Sauer damit begründet, dass hiesige Standortnachteile für die Zukunft keine wirtschaftliche Produktion von Sport- und Behördenwaffen erlaubten. Zudem würden bei der Vergabe von Behördenaufträgen „sowohl von der deutschen Polizei als auch von der Bundeswehr einige wenige lokale Produzenten bevorzugt“.

Seit dem Jahr 2000 gehört nach Firmenangaben die Sig Sauer GmbH & Co. KG in Eckernförde zur L&O Holding in Emsdetten (Nordrhein-Westfalen), zu der zudem die US-Schwester Sig Sauer Inc. in Newington (US-Bundesstaat New Hampshire) und die schweizerische Swiss Arms in Neuhausen gehören. (dpa/ng)

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