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Ein Traktor fährt über eine überflutete Straße im Hochwassergebiet im Emsland.
  • Das Hochwasser hat große Teile Niedersachsens seit Tagen im Griff. Die Überschwemmungsgefahr bleibt auch am Mittwoch weiterhin hoch.
  • Foto: dpa | Lars Penning

Hochwasser-Lage im Norden: Sandsäcke fehlen – Flutgefahr bleibt hoch

Nach einer Nacht mit heftigem Regen und kräftigem Wind bleibt die Hochwasserlage in Teilen von Niedersachsen und Bremen am Mittwoch kritisch – es fehlen Sandsäcke zum Schutz vor dem Wasser. In Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern blieb die Lage bis zum Morgen ruhig.

Nach einer Übersicht des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz liegen weiter viele Pegelstände von Flüssen bei der Meldestufe 3. Das bedeutet, dass die Gefahr von größeren Überschwemmungen besteht.

Keine Sandsäcke mehr in Niedersachsen – ruhige Nacht für die Polizei

Betroffen waren Orte an Weser, Aller und Leine sowie teilweise auch deren Nebenflüsse. Auch der Fluss Hase, ein Nebenfluss der mittleren Ems im Landkreis Osnabrück, erreichte die Meldestufe 3. Für zahlreiche Gebiete warnte die Behörde vor einem großen Hochwasser. Im Bundesland Bremen ist etwa der Bremer Ortsteil Timmersloh von Überschwemmungen betroffen.

Vielerorts stehen große Flächen unter Wasser. Mit zahlreichen Einsatzkräften kämpfen viele Orte und Städte gegen Überschwemmungen, sichern Deiche und errichten zusätzliche Schutzbarrieren. Angespannt ist die Lage in der Stadt Oldenburg, den Landkreisen Celle, Oldenburg, Emsland, Osterholz, Heidekreis und Verden.

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Unterdessen ist die niedersächsische Reserve von rund 1,9 Millionen Sandsäcken inzwischen bis auf einen kleinen Rest aufgebraucht, wie der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz in der Nacht mitteilte. Das Bundesland greife inzwischen auch auf Reserven anderer Bundesländer zurück. Rund 1,5 Millionen Säcke habe Niedersachsen so inzwischen erhalten. Mit ihnen werden etwa Deiche verstärkt.

Für die Rettungskräfte war es dennoch eine ruhige Nacht: In Oldenburg gab es lediglich vereinzelt umgestürzte Bäume, die geräumt wurden. Die Polizei in Bremen erklärte am Mittwochmorgen, dass sie keine Einsätze wegen Hochwasser gehabt habe. Auch in Hamburg und Schleswig-Holstein blieb es ruhig. „Wir hatten viel Regen, aber für uns nichts Dramatisches“, berichtete die Polizei Hamburg am Mittwochmorgen. Aus Rostock hieß es: „Wir haben aktuell gar keine Problematiken“. Auch die Polizeistellen in Schwerin und Neubrandenburg berichteten von einer Nacht ohne Sturmeinsätze.

Lübeck: Hochwasser-Gefahr in Innenstadt und Travemünde

Die Hansestadt Lübeck hat derweil vor einer Hochwasser-Gefahr in Teilen der Innenstadt und in Travemünde gewarnt. Gemäß Vorhersage wird der Pegel gegen 11 Uhr einen Höchststand von 1,05 Meter über Normalnull erreichen, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. Menschen sollten die betroffenen Bereiche in dieser Zeit meiden und mit ihren Autos nicht durch überflutete Straßen fahren. Autos sollten aus den betroffenen Bereichen rechtzeitig entfernt werden.

Das Technische Hilfswerk (THW) geht nach Angaben seiner Präsidentin Sabine Lackner davon aus, dass die Herausforderungen für die Katastrophenschutz-Organisation generell immer größer werden. Momentan sei das THW im Bevölkerungsschutz zwar gut aufgestellt und könne in der derzeitigen Hochwasserlage effiziente Hilfe an vielen Orten gleichzeitig leisten, sagte Lackner der „Rheinischen Post“ (Mittwoch). „Dennoch führt uns die aktuelle Lage einmal mehr dramatisch vor Augen, dass die Herausforderungen an das THW immer größer werden, auch durch Extremwettereignisse, deren massive Auswirkungen wir derzeit in verschiedenen Regionen Deutschlands erleben.“ (dpa/mp)

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