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  • Foto: Bettina Blumenthal

Hightech-Luxusklo direkt am Elbstrand: Eine 150.000-Euro-Toilette spaltet die Gemeinde

Bassenfleth –

Sie kostet so viel wie eine kleine Eigentumswohnung, aber sie ist ihr Geld wert, davon ist Timo Gerke, Bürgermeister von Hollern-Twielenfleth überzeugt. Das 150.000 Euro teure neue Bauwerk am Elbdeich in Bassenfleth bei Stade ist eine öffentliche Toilette. Keine normale, sondern ein Luxusmodell.

Für die Parkplatzanlage und die Servicestation zusammen wurden 250.000 Euro fällig. An den Kosten scheiden sich die Geister. „Viel zu teuer“, sagen die einen. „Unverzichtbar“ die anderen. Zu Letzteren gehört Gerke. „Die Anlage hat den Steuerzahler zwar viel Geld gekostet, bringt aber nur Vorteile“, sagt der 53-Jährige. Als hygienische letzte Rettung für alle, die mal müssen und jahrelang keine andere Wahl hatten, als in die Büsche am Strand zu verschwinden. „Einige Strandgäste haben sogar die Vorgärten der Anwohner für ihre Notdurft genutzt.“

Die selbstreinigende Hygiene-Supertoilette

Die selbstreinigende Hygiene-Supertoilette.

Foto:

Bettina Blumenthal 

Bassenfleth: Luxus-Klo am Elbstrand spaltet die Gemeinde

Die Zeiten sind ab sofort vorbei. Das Urinal darf kostenlos benutzt werden. „Erfahrungsgemäß halten Männer lieber nach dem nächsten Baum Ausschau, als 50 Cent auszugeben“, sagt Gerke. Wer auf der hochmodernen Kloschüssel Platz nehmen möchte oder muss, hat vorher zu zahlen. Dafür bekommt er ein aufwendig gereinigtes und desinfiziertes WC. Es verschwindet nach jeder Benutzung in einer Art Spülmaschine in der Wand und erscheint dann blitzblank. Auch der Fußboden wird automatisch gereinigt. Das Klopapier wird abgezählt. Mehr als zehn Blatt rückt der automatische Spender nicht heraus.

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Das Hightech-Erlebnisklo hat nur einen weiteren Standort in Deutschland: in Frankfurt. „Was dort im Bahnhofsviertel funktioniert, sollte auch hier Erfolg haben“, sagt Gerke. Die vier mal drei Meter große Box in Holzoptik erfüllt außerdem einen zweiten Zweck und hält Werkzeug, Druckluft und einen Schlauchautomaten für Radtouristen bereit. Den Bewährungstest hat das neue Klo am vergangenen Wochenende mit Bravour bestanden. „Wir hatten sehr viele Besucher, aber die Toilette sah am Ende des Tages immer noch aus wie neu.“

Bürgermeister Timo Gerke an der neuen Fahrradstation mit Druckluftschläuchen.

Bürgermeister Timo Gerke an der neuen Fahrradstation mit Druckluftschläuchen.

Foto:

Bettina Blumenthal 

Um ein bisschen Geld zurück in die Gemeindekasse zu bekommen, müssen Besucher in Bassenfleth jetzt Parkgebühren zahlen. Die erste Stunde ist gratis, die zweite kostet 50 Cent, die Tageskarte drei Euro.

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