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Clan-Boss in Behandlung: Angst vor Anschlag: Klinik in Hannover wird schwer bewacht

Hannover –

Es sind verstörende Bilder: Schwerbewaffnete Polizisten stehen vor der Zufahrt der Medizinischen Hochschule Hannover und kontrollieren alle Besucher. Ein Mitglied eines Clans aus Montenegro soll mit einer Schussverletzung, die er in seiner Heimat erlitten hat, ins Krankenhaus eingeliefert worden sein.

„An der Medizinischen Hochschule Hannover werden aktuell Schutzmaßnahmen durchgeführt. Zum Schutz von Persönlichkeitsrechten werden dazu seitens der Polizei keine weiteren Angaben gemacht“ – so hat sich die Behörde auf Anfrage der „Hannoverschen Allgemeine“ geäußert.

Clan-Boss in Hannover auf OP-Tisch

Grund für den von Steuern bezahlten Polizeieinsatz soll ein Patient der MHH sein. Laut HAZ handle es sich um ein Mitglied eines Clans aus Montenegro. Spezialeinsatzkräfte (SEK) der Polizei bewachen den Patienten – nur zuständige Ärzte und Pflegekräfte dürfen das Zimmer betreten.

Hannover: Behörden fürchten Anschlag in Klinik

Die Behörde fürchte einen Anschlag auf den mutmaßlichen Clan-Boss Igor K. (35). Die 27 Schüsse, in Arm und Beinen, seien Ende Januar vor seinem Haus in Kotor auf ihn abgefeuert worden, schreibt die HAZ. In Montenegro liefern sich zwei Clans seit mehreren Jahren blutige Auseinandersetzungen, bei denen es um Drogengeschäfte geht. Die eine Bande soll der anderen 200 Kilo Kokain gestohlen haben, das in Spanien gelagert war. 

Die Behandlung sei einer „der Fälle, die man sich nicht aussucht oder wünscht“, so ein Sprecher des Innenministeriums. Die Behandlungskosten trage er selber. „Es geht um einen Mann, der sich offenbar wegen Schussverletzungen behandeln lässt“, sagte Innenminister Boris Pistorius. Laut HAZ-Informationen soll der Patient bereits am Samstag unter höchster Geheimhaltung nach Hannover eingeflogen worden sein, weil er hofft in Hannover besser versorgt zu werden.

Der Mann besitze ein reguläres 90 Tage-Visum für den Schengenraum. Dennoch sei es im Sinne der Klinik, den Patienten schnellstmöglich zu stabilisieren, um die Hochschule wieder zu verlassen. (mdo)

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