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Ein Zug der DB Regio fährt über den Hindenburgdamm zwischen Sylt und Niebüll. 
  • Ein Zug der DB Regio fährt über den Hindenburgdamm zwischen Sylt und Niebüll. 
  • Foto: picture alliance/dpa

Gute Nachrichten für 6000 Pendler: „Durchbruch“: Marschbahn soll ausgebaut werden

„Durchbruch“ für einen beschleunigten Ausbau der Bahnstrecke von Hamburg nach Sylt: Nach dem Bundesrat sprechen sich auch Berliner Koalitionäre dafür aus – und korrigieren damit den Rauswurf des Projekts aus einem Gesetzentwurf. Aber noch sind Hürden zu nehmen.

Die Chancen für einen beschleunigten Ausbau der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Sylt sind wieder gestiegen. Die Spitzen der Bundestagsfraktionen von CDU/CSU und SPD hätten sich am Dienstag verständigt, den zweigleisigen Ausbau der Marschbahn auf der Strecke Niebüll-Klanxbüll in das entsprechende Gesetz zur Planungsbeschleunigung aufzunehmen, teilten die schleswig-holsteinischen CDU-Bundestagsabgeordneten Astrid Damerow und Johann Wadephul in Berlin mit. Das Gesetz müsse nun noch vom Verkehrsausschuss und vom Bundestag beschlossen werden. Damerow und Wadephul sprachen von einem „Durchbruch“.

Anfang November war auf Initiative des Bundesumweltministeriums der zweigleisige Ausbau der Syltstrecke aus dem Gesetzentwurf zum beschleunigten Ausbau von Verkehrsprojekten herausgefallen. Im Dezember korrigierte der Bundesrat das Aus und befürwortete den beschleunigten Ausbau der Marschbahn nach Sylt.

Kritik aus dem Norden

Das Bundesumweltministerium hatte juristische Gründe für sein Nein angeführt. Der klima- und verkehrspolitische Nutzen solcher Projekte müsse sehr hoch sein, um das Konzept der Legalplanung zu rechtfertigen. Der Nutzen einer zweigleisigen Marschbahn sei aber nach dieser fachlichen Prüfung mit den übrigen in dem Gesetzentwurf enthaltenen Schienenverkehrsprojekten nicht vergleichbar. Dies hatte im Norden für erhebliche Kritik gesorgt.

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Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) warb im Dezember im Bundesrat erfolgreich für den beschleunigten Ausbau der Bahnstrecke, der einzigen festen Verbindung zwischen der Insel und dem Festland. Es gehe nicht darum, „dass die Schönen und die Reichen mit ihren SUV schneller auf die Insel kommen und wieder runter“. Sondern es gehe um täglich 4000 bis 6000 Pendler vom Festland zur Insel, die auf Sylt arbeiten. Bei Pünktlichkeitsquoten im vergangenen April bei 50 Prozent könne niemand seinen Job pünktlich erreichen oder nachmittags die Kinder aus dem Kindergarten abholen.

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Bereits im November hatte der Landtag in Kiel einen raschen Ausbau der Bahnstrecke Hamburg-Sylt gefordert. Auf der Strecke verursachen defekte Waggons, Bauarbeiten und fehlendes Personal seit langem immer wieder Verspätungen und Zugausfälle. Vor allem in Nordfriesland gibt es Nadelöhre: Zwischen Niebüll und Klanxbüll besteht die Bahnstrecke nur aus einem Gleis – genauso zwischen Morsum und Tinnum auf Sylt. Unter anderem mit einem Investitionsprogramm für die Sanierung der Infrastruktur will die Bahn die Situation künftig verbessern.

Zur Einigung der Fraktionsspitzen in Berlin sagte Damerow: „Ich freue mich sehr über diesen Erfolg. Das ist ein gutes Signal für unsere Region und die gesamte Westküste.“ Wadephul ergänzte: „Wir konnten in harten Verhandlungen unseren Koalitionspartner überzeugen, die Marschbahn wieder in den Gesetzentwurf aufzunehmen.“ Er sei sicher, dass das Gesetz nach der Einigung der Fraktionsspitzen Zustimmung finden werde. (dpa/gst)

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