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Unterricht
  • Schüler einer Grundschulklasse melden sich im Unterricht (Symbolbild).
  • Foto: Matthias Balk/dpa

Lehrkräftemangel: Grundschule im Norden führt Vier-Tage-Woche ein

Eine Grundschule im Norden führt mehreren Medienberichten zufolge ab sofort eine Vier-Tage-Woche für mehr als 300 Schülerinnen und Schüler ein. Es sei eine „desolate Lage“, so der Landeselternrat. Doch wie konnte es dazu kommen?

„Unsere Unterrichtsversorgung sieht sehr schlecht aus, und wir sehen uns nicht in der Lage alle Klassen gleichermaßen mit Unterricht zu versorgen“, schrieb Doris Tapken, Schulleiterin der Grundschule Wiefelstede im Landkreis Ammerland (Niedersachsen), den Berichten zufolge in einem Elternbrief. Grund für den Unterrichtsausfall sei ein Beschäftigungsverbot, das zwei schwangeren Lehrerinnen erteilt wurde. Diese dürften nicht unterrichten, weil sie sich mit Corona anstecken könnten. Außerdem falle eine weitere Lehrerin langfristig aus.

Unterrichstversorgung sinkt: Niedrigster Wert seit 20 Jahren

Am vergangenen Freitag teilte die Schulleitung den Berichten zufolge mit, dass von diesem Dienstag an ein Vertretungsplan in Kraft trete. Dieser sehe vor, dass pro Tag einer der Jahrgänge 2 bis 4 daheim bleiben müsse. Weil es im ersten Jahrgang fünf Klassen gebe, würden diese auf zwei Tage verteilt. Ein Betreuungsangebot für Kinder, die zu Hause nicht betreut werden könnten, solle es an der Schule geben. Unklar war zunächst, wie lange die Regelung gelten soll.

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Unlängst hatte der Landeselternrat Niedersachsen von einer „desolaten Lage“ an den Schulen im Land gesprochen und Veränderungen gefordert. Die Unterrichtsversorgung an den niedersächsischen Schulen sank auf den niedrigsten Wert seit Beginn der Statistik vor 20 Jahren, wie Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) vor kurzem bekannt gab. Der aus dem Verhältnis von Schülern und Lehrerstunden ermittelte Wert lag demnach zum Stichtag 8. September 2022 bei 96,3 Prozent (Vorjahr: 97,4 Prozent).(mp/dpa)

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