Gastronomie-Beben auf Sylt: Eins der großen Szenelokale wird abgerissen
Auf Sylt spricht man vom Ende einer Ära. Eins der großen Kultlokale am Strönwai, der sogenannten „Whiskymeile“ in Kampen, wird es bald nicht mehr geben – und nicht nur das: Das Gebäude wird nicht umgewidmet, sondern gleich ganz abgerissen. Nicht nur Promis trauern.
Auf Sylt spricht man vom Ende einer Ära. Eins der großen Kultlokale am Strönwai, der sogenannten „Whiskymeile“ in Kampen, wird es bald nicht mehr geben – und nicht nur das: Das Gebäude wird nicht umgewidmet, sondern gleich ganz abgerissen. Nicht nur Promis trauern.
Die Rede ist vom „Rauchfang“. Im kommenden Jahr soll das reetgedeckte Haus abgerissen werden. 50 Jahre lang war das Restaurant einer der angesagtesten Hotspots auf der Insel.
Schon monatelang hatte die Gerüchteküche gebrodelt. Nun wurde es im Bauausschuss in Kampen öffentlich: An der Stelle des traditionsreichen Hauses wird ein neues Gebäude entstehen – mit völlig neuem Konzept: ein Geschäftshaus mit zwei Einzelhandelsgeschäften, einem gastronomischen Betrieb, einer Wohnung und weiteren Gewerberäumen.
Konkurrenz von gegenüber baut neues Geschäftshaus
Nach MOPO-Informationen war der Mietvertrag des „Rauchfang“-Betreibers Björn Berg ausgelaufen – und nicht verlängert worden. Gekauft hat das Grundstück die Karbig Kampen Bauträger-Gesellschaft GmbH, die Sigrid Rothbart und Jörn Steffen gehört, die gleichzeitig Gesellschafter des „Odin Deli“ sind – das ist das Lokal, das sich gleich gegenüber vom „Rauchfang“ befindet.

Den Bauplänen hat der Bauausschuss am Montag zugestimmt. Die Bauaufsichtsbehörde fordert noch Nachbesserungen, aber danach wird vermutlich die Baugenehmigung erfolgen.
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Der „Rauchfang“ soll noch bis zum 7. Januar geöffnet sein, dann beginnt der Abriss, über den zuerst der Shz berichtet hatte. Die Genehmigung dafür liegt bereits vor. Für Ostern 2025 wird mit der Fertigstellung des neuen Gebäudes gerechnet. „Rauchfang“-Chef Björn Berg, der das Lokal seit 13 Jahren betreibt, hat das nahende Ende seines Betriebes bislang nicht kommentieren wollen und auf Nachfrage der MOPO nichts dazu gesagt, wie es mit ihm weitergeht.
Gastronomen haben Angst vor Mehrwertsteuer-Erhöhung
Überhaupt gibt es gerade große Veränderungen auf der Nordseeinsel: Kürzlich wurde bekannt, dass das einstige Promi-Hotel „Walter’s Hof“ in Kampen, wo unter anderem Vicky Leandros, H.P. Baxxter und Otto Rehagel regelmäßig abgestiegen sind, wegen Insolvenz schließen muss.
Große Sorgen bereitet den Insel-Gastronomen die geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer am 1. Januar 2024: In der Pandemie war der Steuersatz auf sieben Prozent reduziert worden. Wenn er wieder auf 19 Prozent steigt, befürchtet mancher Sylter Lokalbetreiber „nicht mehr nachvollziehbare Preise“.