• Foto: Universität Oldenburg

Feuerkugel über dem Norden: Die irrwitzige Suche nach den Meteoritenteilen

Oldenburg –

Nach der Sichtung einer hellen Feuerkugel am Himmel über Nordwestdeutschland haben sich bei der Universität Oldenburg Hunderte Menschen gemeldet, die Zeugen des Naturereignisses waren.

 „Bisher gab es 300 Anrufe und 50 Mails von Personen, die die Feuerkugel am 18. Januar gesehen haben“, sagte Professor Björn Poppe, Strahlenphysiker an der Uni Oldenburg, der Deutschen Presse-Agentur. „Unsere Wissenschaftler gehen davon aus, dass es unverglühte Teile gibt, die auf der Erde angekommen sind, einige Gramm schwer, also wahrscheinlich nur etwa so groß wie ein Kieselstein.“

Durch die Zeugenbeschreibungen soll der eventuelle Ort eines Meteoriteneinschlages eingegrenzt werden. Nach einem Aufruf meldeten sich laut Uni etwa 10 Menschen, die möglicherweise Meteoritenteile gefunden hatten. Darunter seien aber auch Funde, die nichts mit der aktuellen Feuerkugel zu tun hätten. Einige Funde werden nun elektronenmikroskopisch untersucht.

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Der Uni zufolge ereignete sich das Naturphänomen am 18. Januar gegen 17.44 Uhr. Die Strahlenphysiker hielten es mit einer speziellen Kamera fest, die permanent den gesamten Himmel beobachtet. Die Feuerkugel – eine besonders helle Sternschnuppe – wurde Poppe zufolge von einem etwa 30 Kilogramm schweren extraterrestrischen Objekt erzeugt. Die Sternschnuppe sei von Neuenkirchen im Kreis Osnabrück bis Friesoythe im Kreis Cloppenburg über das Firmament gezogen.

Nach den Berechnungen der Forscher trat der Meteor mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 45.000 Kilometern pro Stunde in die Erdatmosphäre ein, die Lufthülle bremste das Objekt auf etwa 15.000 Kilometer pro Stunde ab. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass es noch in der Atmosphäre explodierte. (dpa)

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