Das Bergwerk Gorleben

Gorleben war als Endlager für Atommüll angedacht. Doch dazu kam es nicht. Jetzt soll das Bergwerk zugeschüttet werden. Foto: Philipp Schulze/dpa Pool/dpa

Erneuerbare statt Atommüll: Dieser Plan soll Gorleben retten

Das Bergwerk in Gorleben wird zugeschüttet, einen langfristigen Standort für Atommüll gibt es dort nicht. Was passiert mit dem Gelände und den modernen Gebäuden? Die Kommunen planen einen Energiepark.

Die Samtgemeinde Gartow und die Gemeinde Gorleben (Landkreis Lüchow-Dannenberg) wollen das ehemalige Bergwerksgelände Gorleben für einen ökologischen Energiepark nutzen. Im Zentrum der Planung stehen die Speicherung von grünem Wasserstoff, die Nutzung von Tiefengeothermie sowie der Aufbau eines regionalen Fernwärmenetzes – gespeist durch Windkraft und Photovoltaik, wie es in einer gemeinsamen Pressemitteilung hieß. „Wir sind ganz am Anfang mit den Planungen, aber wir wollen nicht, dass das Betriebsgelände mit den Gebäuden in Gorleben einfach wieder zuwächst“, sagte der Gartower Samtgemeindebürgermeister Christian Järnecke (CDU). 

Bis Mitte 2026 sollen offene Fragen geklärt sein

Zur Umsetzung sei man in Gesprächen mit der Deutschen Gesellschaft für Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen (DWK). Die DWK hatte Ende der 1970er Jahre rund 659 Hektar Fläche in Gorleben für ein damals geplantes nukleares Entsorgungszentrum erworben – ein Vorhaben, das bereits in den 1980er Jahren aufgegeben wurde. 

Der Salzstock wurde auf seine Eignung als mögliches Atommüll-Endlager untersucht, 2020 schied er aus der Suche aus. Nach dem Rückbau des Bergwerks signalisiere die DWK nun, an einer Nutzung kein Interesse mehr zu haben. Zur Nachnutzung könnte eine kommunale Stiftung ohne Altlastenverpflichtung gegründet werden, sagte Järnecke. Bis Mitte 2026 soll Klarheit über die Verfügbarkeit der Flächen herrschen. 

Vision des Energieparks – Castorbehälter nebenan

Bereits vor zwei Jahren hätten die Kommunen ein Strategiepapier beschlossen, das die Weichen für eine Nutzung des Areals stellt. Geplant ist, das Gelände energetisch neu zu erschließen – unter anderem durch Kavernen im Salzstock zur Speicherung regenerativ erzeugten Wasserstoffs. Die Energiegewinnung soll demnach vorrangig durch neue Windkraftanlagen in der Umgebung sowie durch Freiflächenphotovoltaik auf dem bisherigen Betriebsgelände erfolgen. 

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Unberührt von den Planungen der Gemeinden lagern ganz in der Nähe des Geländes in Gorleben 113 Castor-Behälter im Brennelemente-Zwischenlager. Die Genehmigung für die Einlagerung des hochradioaktiven Mülls läuft 2034 aus. Weil sich aber die bundesweite Suche nach einem Endlager noch lange hinziehen wird, müssen neue Genehmigungen beantragt werden. (dpa/mp)

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