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Traktor auf einem Acker in Hamburg
  • Landwirte in Norddeutschland müssen das warme Wetter mit künstlicher Beregnung ausgleichen. (Symbolbild)
  • Foto: imago/Christian Ohde

Dürre im Norden: Nicht nur die Landwirte haben ein Problem

Der Sommer ist mit Sonnenschein satt im Norden angekommen. Was Urlauber freut, macht den Landwirten bereits wieder Sorgen: Ihnen fehlt Regenwasser.

Seit Wochen sind größere Niederschläge in Schleswig-Holstein ausgeblieben. Vor allem Landwirte, aber auch Gartenbesitzer sehnen ergiebigen Regen herbei. Doch es sieht nach der Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) aktuell nicht danach aus. In der Landwirtschaft seien besonders die leichten Standorte auf der Geest betroffen und Regionen, wo wenig Niederschlag gefallen sei, wie etwa im Kreis Segeberg, teilte die Landwirtschaftskammer mit.

Besonders die erst kürzlich gesäten Pflanzen wie Sommergetreide, Rüben und Mais bräuchten für ihre Entwicklung dringend Wasser, sagte Sprecherin Daniela Rixen. Kartoffeln würden regional auch schon beregnet. Grünlandbestände nach dem ersten Schnitt benötigten jetzt Regen für den zweiten Aufwuchs. Andererseits bestehen nach Rixens Angaben gute Bedingungen für die Heuernte.

Pflanzen auf den besseren Standorten, die bereits vor dem Winter gesät wurden, seien regional noch nicht betroffen. „Sollten die Temperaturen aber deutlich steigen und auch die kühlen Nächte mit viel Taubildung ausbleiben, könnte sich die Situation verschärfen.” Mit der Trockenheit des Jahres 2018 sei die aktuelle Situation noch nicht vergleichbar. „Glücklicherweise hat Schleswig-Holstein im Frühjahr viel Niederschlag bekommen, anders als andere Bundesländer und auch andere Europastaaten, so dass die Lage hier noch nicht so zugespitzt ist”, so Rixen. Allerdings seien wegen des vielen Regens im Frühjahr die Felder lange nicht befahrbar gewesen, wodurch zum Beispiel Mais noch einen Wachstumsrückstand habe.

Risiko für Waldbrände: Norden erreicht neue Gefahrenstufe

Der Dürremonitor des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung zeigt für den Oberboden in Schleswig-Holstein bisher nur für einzelne Bereiche im Osten und Süden des Landes ungewöhnliche Trockenheit. Im Gesamtboden bis 1,8 Meter Tiefe ist die Situation in der Süd-Osthälfte schlechter. Dort wird bereits wieder Dürre registriert.

Die Waldbrandgefahr steigt auch im nördlichsten Bundesland. Im größten Teil Schleswig-Holsteins gilt nach dem vom DWD veröffentlichten Index Stufe drei von fünf, in den kommenden Tagen in einigen Landesteilen auch Stufe vier.

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Wer Gärten und Balkonpflanzen wässert, sollte nach Angaben der Landwirtschaftskammer darauf achten, kein Trinkwasser zu verschwenden. Gegossen werde sollte, wenn die Verdunstung niedrig ist, also in der Dämmerung oder in den frühen Morgenstunden und am besten mit Brauchwasser. (mp/dpa)

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