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  • Foto: Patrick Sun

Die Bahn ist schuld: Sylter Traditions-Bäcker gibt genervt auf

Sylt –

Es grenzt an ein Wunder, wenn man planmäßig ankommt: Auf der Bahn-Strecke zwischen Hamburg und Sylt kommt es bereits seit einigen Jahren regelmäßig zu Ausfällen, Verspätungen und Chaos – ein Traditions-Bäcker auf Sylt litt so sehr unter den Auswirkungen, dass er jetzt seine Läden dicht macht.

Züge fallen aus oder kommen mit erheblicher Verspätung, die Wagons sind überfüllt und im ganzen Zug funktioniert lediglich eine Toilette – wer zu den Sylt-Pendlern gehört kennt diese Probleme nur zu gut. Die Insel Sylt verliert dadurch nun ihren Traditionsbäcker „Michel’s Backhüs“.

Sylt: Bäcker-Filialen schließen aufgrund von Bahn-Chaos

Michael und Susanne Hubert haben ihren Kampf gegen die Auswirkungen des Bahn-Chaos nun aufgegeben. Fünf Filialen hatten sie auf der Nordsee-Insel – doch nach 21 Jahren schließen sie ihre Bäckerei-Filialen in Westerland, Tinnum und List. Übrig bleibt nur noch ein Bistro am Rathausplatz Westerland, berichtet die „Sylter Rundschau“.

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Strecke Hamburg-Sylt: Psychische Belastung für Pendler

Damit reagiert das Bäcker-Paar auf die Auswirkungen des Bahn-Chaos auf ihre Filialen. Denn: Von den 35 Mitarbeitern in der Bäckerei und den Shops kamen etwa Dreiviertel vom Festland. Andauernd mussten sie damit rechnen, dass ihr Zug Verspätung hatte oder sogar ganz ausfiel. Wenn die Reise gelang, waren die Züge so voll, dass die Mitarbeiter völlig gestresst auf der Insel ankamen.

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Susanne Hubert berichtet gegenüber der „Sylter Rundschau“ von Angestellten, die weinend vor ihr saßen und einfach nicht mehr konnten. „Sowas bricht einem das Herz“, so die 55-Jährige. Unter diesen Umständen mache das Arbeiten keinen Spaß mehr, berichtet das Bäcker-Paar. 

Sylter Backhüs in Westerland wird zu Bistro

Das Bistro am Rathausplatz soll am 4. März unter dem Namen „Markt 8″ neu eröffnen – es ist der einzige Standort, der den Bäckern erhalten bleibt. Aus dem Backshop wird dann ein Tages-Bistro mit Frühstück – von Pancakes, Spiegelei und Rührei soll es hier alles geben, was für einen guten Start in den Tag gebraucht wird. 

Sieben Mitarbeiter der Backhüs-Filialen werden hier weiter arbeiten, doch auch die anderen seien gut untergekommen. Das Bäcker-Paar wollte sich eigentlich erst in einigen Jahren zur Ruhe setzen und ihre Läden abgeben, aber: „Wir mussten uns verkleinern“.

Nun können sie und ihr Stammpersonal sich ganz auf ihr Geschäft in Westerland fokussieren und der Stress mit der Bahn rückt in den Hintergrund. (vd)

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