Der DPD-Fahrer des Grauens: Showdown auf offener Straße
Die Geschichte hat Wellen geschlagen: Die MOPO berichtete über einen DPD-Boten, der mutwillig auf Pakete einschlägt und eintritt – und nicht ahnt, dass eine Überwachungskamera ihn dabei beobachtet. Nun hat der Betreffende mit ernsthaften Konsequenzen zu rechnen. Und zum Showdown auf offener Straße kam es auch.
Die Geschichte hat Wellen geschlagen: Die MOPO berichtete über einen DPD-Boten, der mutwillig auf Pakete einschlägt und eintritt – und nicht ahnt, dass eine Überwachungskamera ihn dabei beobachtet. Nun hat der Betreffende mit ernsthaften Konsequenzen zu rechnen. Und zum Showdown auf offener Straße kam es auch.
Die Geschichte von vorn. Schauplatz: eine ruhige Wohngegend in Buchholz in der Nordheide. Der 21-jährige Levin S. berichtet, dass es mit dem fraglichen DPD-Fahrer schon länger Ärger gab. Im Dezember hatte der Bote mit seinem Lieferwagen das Mülltonnenhäuschen der Nachbarn gestreift, war aber einfach weitergefahren. „Ich bin ihm dann gefolgt und habe ihn zur Rede gestellt. Die Nachbarn haben ihn wegen Fahrerflucht angezeigt.“
Der Paketbote schlägt und tritt auf Pakete mit voller Wucht ein

Levin S. fiel auf, dass seit diesem Ereignis immer wieder Pakete beschädigt bei ihm ankamen. Allerdings vermutete Levin S. die Schuld zunächst bei den Absendern. Durch einen Fehler des Zustellers kam dann die Wahrheit ans Licht: Abweichend von seiner üblichen Vorgehensweise fuhr er mit seinem Lieferwagen rückwärts auf die Auffahrt des Hauses, in dem Levin S. wohnt, so dass an zwei Tagen die Rückseite des Lieferwagens von einer Überwachungskamera erfasst wurde. Auf dem ersten Video ist festgehalten, wie der Bote im Laderaum seines Fahrzeugs mit der Faust auf ein Paket einschlägt. Auf dem zweiten ist zu sehen, wie er mehrfach mit voller Wucht mit seinem Fuß drauf tritt.
Bereits am vergangenen Freitag hat Levin S. versucht, den Fahrer zur Rede zu stellen. Es kam zum Showdown auf offener Straße: „Ich bin ihm zufälligerweise begegnet, habe mich ihm in den Weg gestellt und wollte von ihm wissen, wieso er meine Pakete beschädigt hat“, so Levin S. „Außerdem habe ich ihn aufgefordert, mir die Telefonnummer seines Vorgesetzten zu nennen. Er ist dann in sein Auto gestiegen, ohne mir zu antworten, und als ich mich vor den Wagen gestellt habe, ist er ganz dicht an mich herangefahren. Ich habe daraufhin die Polizei gerufen.“

Nach MOPO-Informationen ist dem Zusteller inzwischen polizeilich verboten, das Grundstück der Familie S. noch einmal zu betreten. Außerdem hat er nun eine Anzeige wegen Sachbeschädigung am Hals.
Zusteller hat zugegeben, aus Rache gehandelt zu haben
Laut Levin S. hat sich der DPD-Fahrer inzwischen gegenüber seinem Vorgesetzen zum Motiv seines Verhaltens geäußert. Er soll erklärt haben, aus Rache gehandelt zu haben. Anlass: die Anzeige wegen Fahrerflucht im vergangenen Dezember, so wie bereits vermutet.
DPD hat der MOPO inzwischen mitgeteilt, dass der Fahrer gefeuert ist. Er hat ein Hausverbot für das Depotgelände erhalten und ist ab sofort nicht mehr für DPD tätig. Sprecherin Sabrina Scheer: „Alle unsere Zusteller sind verpflichtet, einen besonderen Fokus auf den sorgfältigen Umgang mit der Ware zu legen. Daher bedauern wir sehr, dass es zu diesem Vorfall gekommen ist, und entschuldigen uns bei der betroffenen Familie. Selbstverständlich nehmen wir die Situation sehr ernst.“