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Corona als Auslöser?: Mysteriöse Kinderkrankheit jetzt im Norden angelangt

Fieber, Ausschläge und Atemnot – das Coronavirus steht im Verdacht bei Kindern eine schwere Entzündungserkrankung zu verursachen. International sind mehrere hundert Fälle bekannt – einige Kinder starben. Nun scheint die Krankheit auch im Norden angekommen zu sein.

Meist ist der Verlauf einer Corona-Infektion bei Kindern eher mild. In einigen Fällen kann das Virus aber anscheinend eine Erkrankung auslösen, die an das Kawasaki-Syndrom erinnert, eine seltene Kinderkrankheit. Das Immunsystem zeigt dabei eine Überreaktion, ausgelöst durch Bakterien oder Viren.  Die neue Erkrankung wird als „Paediatric Inflammatory Multisystem Syndrome“ (PIMS) bezeichnet.

Hinweise auf neue Kinderkrankheit PIMS in Hannover 

Frankreich, Italien, Spanien, die Schweiz und Großbritannien: In Europa waren Mitte Mai etwa 230 Fälle bekannt. Nun meldet der „Tagesspiegel“, dass es im Kinderkrankenhaus Auf der Bult in Hannover (Niedersachsen) vier Fälle gibt, die auf PIMS hinweisen. Alle Kinder hätten zwar Antikörper gegen Sars-CoV-2 in sich getragen, seien aber zuvor nicht positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Kinder sollen hohes Fieber gehabt haben und weitere Symptome von Hautausschlag über Lungenentzündungen bis zur Magen-Darm-Entzündung.

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Kinderkrankheit: Ist Corona der Auslöser?

Wie der „Tagesspiegel“ online berichtet, sei die Krankheit bei allen Kindern unkompliziert verlaufen. Sie hätten zwischen vier und zwölf Tage stationär behandelt werden müssen und seien inzwischen wieder zu Hause. Neben diesen Patienten seien auch ähnliche Fälle aus München und Dresden bekannt.

Ob das Coronavirus der Auslöser der neuartigen Kinderkrankheit ist, steht bislang noch nicht fest. Eine erste Studie aus Bergamo in Italien weist aber darauf hin. Die meisten Experten sind sich jedoch darüber einig, dass die Krankheit kein Grund zur Panik ist. Auch der Berliner Virologe Christian Drosten wies im NDR-Podcast auf die gute Behandelbarkeit der Erkrankung hin. (abu)

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