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Der schiefe Leuchtturm auf der Nordmole in Bremerhaven
  • Der schiefe Leuchtturm auf der Nordmole in Bremerhaven.
  • Foto: dpa | Sina Schuldt

„Schiefer Turm von Bremerhaven“ wird abgebaut – doch das ist kompliziert

Das neuerdings schiefe Bremerhavener Wahrzeichen, der Moleturm, soll wieder aufgebaut werden – doch dafür muss er erst einmal abgebaut werden. Die Gefahr: Dabei könnte der Leuchtturm umfallen.

Schon am Montag soll der in eine bedrohliche Schieflage geratene Leuchtturm in Bremerhaven demontiert werden. Nach weiteren Messungen werde entschieden, wie die denkmalgeschützte rote Kuppel des Turms abgebaut werden könne, sagte der Sprecher der Hafengesellschaft Bremenports, Holger Bruns. Ziel sei, den Turm mit dem Neubau der Mole ebenfalls neu aufzubauen, sagte er: „Bremerhaven bekommt den Turm zurück.“ Anzeichen für eine Verschärfung der Lage gebe es nicht. Zuvor wurde der Moleturm provisorisch gesichert.

Abbau des schiefen Bremerhavener Moleturms ist kompliziert

Es könne zwar noch immer passieren, dass der Turm umstürzt, sagte der Sprecher. In diesem Fall werde er aber nicht mehr ins Wasser fallen, sondern auf einem davor angebrachten Schwimmponton landen. „Der Turm fällt dann nicht mehr in die Fahrrinne“, sagte er. Der Leuchtturm steht auf der Nordmole an der Einfahrt zum Fischereihafen. In der Nacht zum Donnerstag hatte sich die Mole abgesenkt. Der rund 20 Meter hohe Turm befindet sich seitdem in einer bedrohlichen Schieflage.

Mit den Messungen und einem sogenannten „digitalen Zwilling“, also einem virtuellen Modell, solle geklärt werden, ob sich die Kuppel des Turms unbeschadet vom Mauerwerk lösen lässt, sagte der Sprecher.

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Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) und der hafenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Hauke Hilz, hatten zuvor die Verantwortlichen kritisiert. Bremens Senatorin für Häfen, Claudia Schilling, eine Parteikollegin von Grantz, räumte ein: „Möglicherweise hätten wir den Turm vorher abbauen müssen.“

Das Absacken der Mole habe man nicht vorhergesehen, sagte der Geschäftsführer des Hafenbetreibers Bremenports, Robert Howe, vor einigen Tagen. „Gleichwohl wussten wir seit einigen Jahren schon, dass die Standsicherheit der Mole und damit natürlich auch die Standsicherheit des Turmes gefährdet ist.“ Denn die Mole und auch der Molenkopf, auf dem der Turm steht, sind nach Angaben von Bremenports auf Holzpfählen gegründet. Bei Niedrigwasser hätten die Pfähle nun offenbar versagt.

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Die Nordmole mit dem Leuchtfeuer ist eines der Wahrzeichen von Bremerhaven. Nach Angaben der Stadt steht das Seezeichen, das 1914 in Betrieb genommen wurde, seit 2001 unter Denkmalschutz. Die Nordmole ist Eigentum des Landes Bremen, der Turm mit seinem aktiven Leuchtfeuer gehört der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. (mp/dpa)

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