Komplettes Handyverbot kommt – aber später als gedacht
Das geplante Handy-Verbot an Bremer Schulen kommt später als bisher angekündigt. Statt bereits ab dem 1. Juni soll die Regelung nun zum Start des neuen Schuljahres am 13. August umgesetzt werden. Das bestätigte eine Sprecherin der Bildungsbehörde.
Vor zwei Wochen hatte Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp (SPD) noch ein Inkrafttreten am 1. Juni angekündigt. Grund für die Verschiebung ist den Angaben zufolge die noch ausstehende Zustimmung des Personalrats. Der Erlass konnte daher noch nicht veröffentlicht werden und ist damit nicht rechtskräftig.
Schulen sollen sich auf Umsetzung vorbereiten
Die Schulen seien vergangene Woche aber bereits detailliert über die geplante Regelung informiert worden, damit sie sich auf die Umsetzung vorbereiten könnten, so die Sprecherin. „Jeder weiß jetzt, was erwartet wird.“ Der förmliche Erlass werde rechtzeitig vor Beginn des neuen Schuljahres folgen.
Gelten soll das Handyverbot in der Stadt Bremen an Grundschulen und weiterführenden Schulen bis zur 10. Klasse. Mitgeführte Handys müssen demnach während des gesamten Schultags auf dem Schulgelände ausgeschaltet und nicht sichtbar aufbewahrt werden. Ausnahmen soll es geben, etwa wenn ein Handy aus medizinischen Gründen notwendig ist.
Keine einheitlichen Regeln
Einheitliche Regeln zur Handynutzung an Schulen gibt es in Deutschland nicht, da Schulen und Bildung in der Kompetenz der Länder liegen. Sie müssten sich auf ein einheitliches Vorgehen verständigen, was aktuell nicht in Sicht ist, wie im März bei Beratungen der Bildungsminister der Länder deutlich wurde.
Einige Länder haben bereits Verbote oder planen Einschränkungen. Im Fokus stehen dabei vor allem die Grundschulen. So dürfen in Bayern Grundschüler Mobiltelefone auf dem Schulgelände nicht benutzen, bei den älteren Jahrgängen bleibt die Entscheidung den Schulen überlassen. In Brandenburg, Hessen, dem Saarland oder Thüringen sind ebenfalls Verbote für die unteren Klassenstufen geplant.
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Vielerorts ist es bisher den Schulen überlassen, wie sie mit dem Thema umgehen. Bei rund 30.000 Schulen im Land ist nicht ausgeschlossen, dass es im Einzelnen bereits strikte Vorgaben gibt. (dpa)
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