Viele Arbeiter stehen bei der Kundgebung in orange-grauen Uniform

Die Belegschaft vom Bremer Stahlwerk versammelt sich vor dem Verwaltungsgebäude des Werkes. Foto: dpa | Sina Schuldt

Grüner Umbau scheitert: 1000 Arbeiter kämpfen für ihr Stahlwerk

Der Umbau des Bremer Stahlwerks ist ins Stocken geraten – und damit drohen in einigen Jahren Tausende Arbeitsplätze wegzufallen. Die Belegschaft möchte das nicht hinnehmen.

Nach dem vorläufigen Aus für „grünen Stahl“ in Bremen haben mehr als 1000 Beschäftigte des Stahlwerks demonstriert. „Diese Entscheidung hat bei vielen von uns für Unsicherheit, für Sorgen und auch für Wut gesorgt“, sagte Betriebsrat Murat Develioglu bei der Versammlung auf dem Gelände von ArcelorMittal. „Wir zeigen hier heute, dass wir nicht jede Entscheidung des Konzerns geräuschlos hinnehmen.“

Bremens Bürgermeister: „Ich bin stinksauer“

Auch Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte kritisierte erneut den Entschluss des Stahlkonzerns. „Ich bin tief enttäuscht und stinksauer“, sagte der SPD-Politiker der Belegschaft. Der Senat werde weiter um die Zukunft der Hütte kämpfen. „Wir brauchen ein Bekenntnis – nicht nur der Bremer Politik und nicht nur des Bremer Standortes, sondern der bundesdeutschen Politik zur Stahlindustrie.“

Das könnte Sie auch interessieren: Verlassene Kleidung, Taucher im Einsatz – Mann tot aus See geborgen

ArcelorMittal hatte vergangene Woche mitgeteilt, die Umstellung auf „grüne“ Stahlproduktion in Bremen und Eisenhüttenstadt in Brandenburg nicht weiterzuverfolgen. Gemeint ist der Umstieg von Kohle als Energiequelle auf Wasserstoff, der künftig aus erneuerbaren Energien wie Windkraft oder Solarstrom gewonnen wird. Mit seiner Entscheidung verzichtet der Konzern auf mehr als eine Milliarde staatliche Fördergelder. (dpa/mp)

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test