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Behandlung auf dem Wasser: Wegen Corona: Werden Kreuzfahrtschiffe bald zu Kliniken?

Das Coronavirus wütet weiter und fordert täglich neue Opfer. Die USA, Italien und Spanien sind aktuell am schlimmsten von der Pandemie betroffen. Ein großes Kreuzfahrt-Unternehmen hat den USA einige Schiffe als mobile Krankenstationen angeboten, um Krankenhäuser zu entlasten. Ist so ein Szenario auch in Deutschland denkbar?

Nach NDR-Informationen hat die Carnival Corporation, eines der größten Kreuzfahrtunternehmen der Welt, den USA einige Schiffe als mobile Kliniken angeboten. Damit sollen Krankenhäuser in besonders betroffenen Regionen der USA entlastet werden. 

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Zu dem großen Kreuzfahrt-Unternehmen gehört auch die Rostocker Reederei „Aida-Cruises“. Ein solches Szenario könnte also auch hier im Norden realisiert werden. Dem NDR erklärte die Reederei: „ Wir beobachten die Situation natürlich sehr genau und stehen auch in einem direkten Austausch mit Institutionen wie dem Robert-Koch-Institut und mit den Behörden. Sollte es einen neuen Stand der Dinge geben, lassen wir es Sie gerne wissen.“

Klinik in Rostock: Erst andere Optionen ausschöpfen 

Eine eher zurückhaltende Reaktion. In Mecklenburg-Vorpommern, wo die Reederei ansässig ist, sind die Fallzahlen aber auch bekannterweise gering.

Doch ganz ausgeschlossen ist diese Möglichkeit nicht, wenngleich es andere Möglichkeiten gäbe. „Hierzulande sollten erst einmal andere Optionen ausgeschöpft werden, sollten die Krankenhäuser überfüllt sein. Aber die Option der Kreuzfahrtschiffe liegt zumindest auf dem Tisch“, erklärte Professor Jan Roesner, ärztlicher Direktor des Rostocker Südstadt-Klinikums, dem NDR. 

Rostock: Pro Schiff können 1000 Patienten betreut werden

In den USA werde das Unternehmen die Schiffe nicht umsonst zur Verfügung stellen. Doch dadurch könnte es wohl wieder Arbeit für das Bordpersonal geben. Nach Informationen von „Carnival Corporation“ könnten pro Schiff etwa 1000 Patienten betreut werden. 

Keine Corona-Patienten auf Krankenhaus-Schiffen

Doch dabei soll es sich im Falle der Realisierung des Projekts ausdrücklich um Patienten handeln, die nicht an Corona erkrankt, sondern aus anderen Gründen stationär behandelt werden müssen. Das könnte in jedem Fall die Krankenhäuser entlasten und Platz für die immer größere werdende Zahl an Infizierten in den USA schaffen.

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Auch in Deutschland steigt die Zahl der Corona-Infizierten weiter an. Sollten die Krankenhäuser im Norden die Zahl nicht mehr bewältigen können, wären mobile Krankenhäuser auf Kreuzfahrtschiffen sicherlich auch dort eine Option. (maw) 

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