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  • Wird dieser Kater doch noch Bürgermeister? Kater Quarky.
  • Foto: dpa/dpa-Zentralbild

Absurd!: Wird Kater Quarky doch noch Bürgermeister?

Dimmen –

Wahlposse im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte: Ein Kater sollte Bürgermeister werden! Auf den Wahlzettel hat es das Tier nun nicht geschafft. Aber aufgeben will der Besitzer noch lange nicht.

Jetzt ist er vorerst aus dem Rathaus ausgesperrt: Kater Quarky hätte nach Wunsch seines Herrchens Ende April auf dem Wahlzettel stehen sollen. Die Katze ist aber nach Aussage des amtierenden Bürgermeisters der 11.000-Einwohner-Stadt nicht zur Wahl zugelassen worden.

„Weil allein die Wählbarkeitsvoraussetzungen nicht gegeben sind“, sagte Michael Koch (CDU). Auf der Bewerbung fehle die eigenhändige Unterschrift des Bewerbers, der zudem nicht 18 Jahre alt sei.

Kater als Bürgermeister: Quarkys Besitzer will klagen

Quarky ist erst sechs Jahre, laut Herrchen Torsten Lohr damit aber erwachsen. Er kündigte an, sich zu wehren, nicht mit Krawall, sondern mit „Samtpfoten und eingezogenen Krallen“. Ihm hätten schon nach Bekanntwerden der Bewerbung Rechtsanwälte aus Greifswald und Hamburg kostenlosen Rechtsbeistand für seinen Kater angeboten.

„Wenn meine Bewerbung nicht zugelassen wird, werde ich klagen“, steht auch in Quarkys Bewerbung, die Anfang Februar an die Stadt ging. Mit Blick auf einen möglichen Rechtsstreit sagte Noch-Bürgermeister Koch, der nicht erneut kandidiert: „Der wird ausgefochten.“

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Katzenhalter Lohr begründete die Bewerbung mit den Worten: „Quarky sollte aufrütteln zum Nachdenken, zum Mitreden.“ Nach seiner Auffassung fehlt es in seiner Heimatstadt Demmin an politischer Beteiligung und offenem Austausch.

Zumindest für Aufmerksamkeit und Gespräche habe allein die Bewerbung schon gesorgt. Als Bürgermeister wolle sich sein Kater unter anderem für den Tierschutz, aber auch für eine Begrenzung des Autoverkehrs in der Stadt einsetzen. Quarky möge keine Autos.

Torsten Lohr und sein Kater Quarky.

Torsten Lohr und sein Kater Quarky.

Foto:

dpa/dpa-Zentralbild

Wolfgang März, Professor für Öffentliches Recht an der Universität Rostock, sieht keine Chancen für Quarky auf eine Kandidatur: Maßgeblich sei das Landes- und Kommunalwahlgesetz. Hier sei festgelegt, dass man eine deutsche Staatsangehörigkeit brauche, um sich aufstellen zu lassen. „Die haben nun mal nur Menschen. Tiere haben keine Staatsangehörigkeit.“ Der Mensch habe keine Möglichkeit, ein Tier nach der geltenden Rechtsordnung in eine solche Position zu bringen.

US-Vorbild: Kater Stubbs in Alaska

Zumindest im Ausland gibt es allerdings Präzedenzfälle. So ernannten im Dorf Talkeetna im US-Bundesstaat Alaska Bewohner den Kater Stubbs zu ihrem Bürgermeister. Das tierische Oberhaupt regierte rund 20 Jahre bis zu seinem Tod 2017.

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Die Demminer müssen am 25. April voraussichtlich mit drei menschlichen Kandidaten vorliebnehmen: Thomas Witkowski geht für die CDU und Stefan Woller und Karsten Behrens gehen als Einzelbewerber ins Rennen. (dpa/ncd)

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