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A21 Richtung Kiel: Rätselhafte Löcher auf der Autobahn kosten Millionen

Kiel –

Niemand weiß, wie sie entstehen: Rätselhafte Löcher auf der neu asphaltierten A21 zwischen Stolpe und Bornhöved sorgen für Ärger zwischen dem schleswig-holsteinischen Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr und den beteiligten Baufirmen. Nun wollen beide Parteien den Streit per Schiedsverfahren beilegen. Ein Gutachter soll die Ursache der Schäden ermitteln.

Landesbetrieb und Baufirmen unterzeichneten einen entsprechenden Schiedsvertrag. „Damit vermeiden wir ein langwieriges gerichtliches Beweissicherungsverfahren“, sagte der Direktor des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr, Torsten Conradt, am Dienstag.

Das Hauptproblem sind kleine Löcher in der Asphaltdecke, teilweise mehr als 50 Stück pro Quadratmeter. In Richtung Norden wurde zuletzt eine Zunahme der Schäden beobachtet.

Conradt setzt darauf, dass der Grund für die rätselhaften Schäden in beiden Richtungen zwischen Stolpe (Kreis Plön) und Bornhöved (Kreis Segeberg) bis Mitte des Jahres feststehe. „Das ist immer noch schneller, als wenn wir 2019 den Weg zu den Gerichten angetreten hätten.“ 

Zweimonatige Baustelle auf der A21

Im schlimmsten Fall müsste auf dem zehn Kilometer langen Teilstück der komplette Asphalt erneuert werden. Dies würde laut Landesbetrieb bis zu sieben Millionen Euro kosten. Die Arbeiten könnten wegen der geplanten Sanierung der Bundesstraße 205 aber erst 2021 starten. Der Landesbetrieb rechnet mit einer Dauer von bis zu zwei Monaten pro Fahrtrichtung.

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Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) zeigte sich mit dem gefundenen Kompromiss zufrieden: „Alles, was einer Beschleunigung des Verfahrens dient, ist gut für alle Beteiligten – vor allem aber für die zigtausend Pendler, die täglich auf dieser wichtigen Ost-West-Verbindung unterwegs sind“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Das Autobahn-Teilstück war erst 2017 erneuert worden. Die Sanierung kostete rund 46 Millionen Euro. Im Januar 2019 waren zunächst auf dem Abschnitt in Richtung Segeberg Löcher in der Fahrbahndecke festgestellt worden, später dann auch auf der Fahrbahn in Richtung Kiel. Dort galt deshalb zunächst Tempo 80. Mittlerweile ist die Höchstgeschwindigkeit 120. (dpa/mp)

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