Haspa Osdorf Erhardt Filiale

Schauspieler Marek Erhardt (r.), Frauke Hannes vom LKA (l.), Haspa-Mitarbeiterin Chrisowalanto Moumouri und MOPO-Redakteur Michael Reis in der Haspa-Filiale in Osdorf Foto: Florian Quandt

Gemeinsam gegen Betrug: Präventions-Veranstaltung der Haspa mit TV-Star Marek Erhardt

Das Telefon klingelt. Am anderen Ende meldet sich die Tochter – aufgelöst und unter Tränen. Sie sagt, sie habe einen tödlichen Unfall verursacht. Kurz darauf übernimmt ein angeblicher Polizist das Gespräch und erklärt, die Tochter müsse ins Gefängnis – es sei denn, man zahle sofort einen hohen Geldbetrag in Höhe von mehreren zehntausend Euro. So oder so ähnlich laufen Schockanrufe ab, die es zum Ziel haben, ihre Opfer um das Ersparte zu bringen. Wie schnell es gehen kann, plötzlich Teil eines Betrugsversuchs zu werden, zeigte die Veranstaltung „Geschockt – abgezockt“, zu der die Hamburger Sparkasse (Haspa) und die Polizei Hamburg in die Haspa-Filiale Osdorf eingeladen hatten. Auch der FINANZTIPP, eine Aktion der Haspa und der MOPO, war mit dabei.

Für viele der meist älteren Zuhörer war der Vortrag ein echter Augenöffner. Schauspieler Marek Erhardt, bekannt aus der TV-Serie „Soko Hamburg“, engagiert sich seit vielen Jahren für die Kriminalprävention. Er führte zusammen mit Polizeihauptkommissarin Frauke Hannes vom Landeskriminalamt durch den Nachmittag.

Das Duo betreibt schon länger gemeinsam Aufklärung über typische Betrugsformen und gibt dabei mit eindringlichen Worten konkrete Tipps, wie man sich schützen kann. Gemeinsam machten sie deutlich: Die Täter agieren skrupellos – und sie sind gut organisiert.

Schockanrufe bei Senioren: Haspa betreibt Präventionsarbeit

„Meist sind es Senioren, die am Telefon unter Druck gesetzt werden. Das ist ein psychischer Ausnahmezustand für die Opfer. Das geht so weit, dass sie glauben, sie hätten eine Tochter – obwohl es gar keine gibt“, erzählt Erhardt, der von der Polizei Hamburg für seinen ehrenamtlichen Einsatz vor einigen Jahren zum „Ehrenkommissar“ ernannt wurde.

Immer wieder kommt es in Hamburg – wie auch in ganz Deutschland – zu Fällen, bei denen sich Kriminelle als Verwandte, Polizisten oder Anwälte ausgeben. Besonders perfide: der sogenannte Schockanruf. Dabei wird den Betroffenen suggeriert, ein naher Angehöriger sei in einen schweren Unfall verwickelt oder befinde sich in Haft. Nur eine hohe Kaution könne angeblich helfen – eine Lüge, die auf Angst und Hilfsbereitschaft setzt. Allein im Jahr 2024 erbeuteten Täter mit dieser Masche rund zwei Millionen Euro von Hamburger Bürgerinnen und Bürgern.

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Finanztipp MOPO Haspa

„Die Täter spielen mit den Gefühlen ihrer Opfer. Wer aber vorbereitet ist, lässt sich nicht so leicht täuschen“, sagt Frauke Hannes. Sie erklärte anhand von Beispielen, worauf es ankommt – und wie vor allem Angehörige und Freunde helfen können, indem immer wieder darüber gesprochen wird. Es sei wichtig, so Hannes, dass man sich gedanklich auf so einen Anruf vorbereitet, bestenfalls sofort auflegt und dann die richtige Telefonnummer des genannten Familienangehörigen oder anderer nahestehender Verwandten anruft.

Die Veranstaltung in Osdorf ist Teil einer ganzen Reihe von Präventionsmaßnahmen, mit denen die Haspa gemeinsam mit der Polizei Hamburg für mehr Sicherheit sorgen will. „Die Haspa betreibt in diesem Bereich schon seit Jahren diese wichtige Präventionsarbeit und ist da sehr gut aufgestellt“, lobt Erhardt. Schulungen, Vorträge und Informationsmaterialien sollen dazu beitragen, das Bewusstsein zu stärken – bei Kundinnen und Kunden genauso wie bei den Mitarbeitenden in den Filialen.

Aufmerksame Haspa-Mitarbeiterin schützt Senior vor Betrugsfall

Haspa-Mitarbeiterin Chrisowalanto Moumouri konnte so erst im März einen Betrugsversuch verhindern. Ein älterer Kunde wollte mehrere Tausend Euro abheben – angeblich für eine wertvolle Buchsammlung. „Als ich nachfragte, merkte ich schnell, dass etwas nicht stimmte. Er sagte mir dann, dass er angerufen wurde. Ich bat ihn zu warten, informierte die Filialleitung und wir riefen die Polizei‘, berichtet sie.

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Haspa Filiale Osdorf

Am Ende der Veranstaltung blieben viele Gäste noch zum Austausch – dankbar für die Informationen wie man Betrugsmaschen erkennt, aber auch bewegt von den Geschichten. Eine wichtige Botschaft nahmen alle mit: Im Zweifel lieber einmal mehr nachfragen – und niemals unter Druck Geld übergeben.  

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