Hamburger genervt: „Unser Haus ist seit Jahren eingerüstet“
Zwei Jahre leben die Bewohner am Friedrich-Ebert-Damm 39 bis 77 (Wandsbek) jetzt schon mit Gerüsten vor ihren Fenstern. Zwei Jahre mit Blick auf Metallstreben, Müll vor der Wohnung und Angst vor Einbrüchen. Wenn es nach der Saga geht, könnte das noch bis 2026 so bleiben – dabei hat auf dem Gerüst bisher kein einziger Handwerker gestanden.
Zwei Jahre leben die Bewohner am Friedrich-Ebert-Damm 39 bis 77 (Wandsbek) jetzt schon mit Gerüsten vor ihren Fenstern. Zwei Jahre mit Blick auf Metallstreben, Müll vor der Wohnung und Angst vor Einbrüchen. Wenn es nach der SAGA geht, könnte das noch einige Jahre so bleiben – dabei hat auf dem Gerüst bisher kein einziger Handwerker gestanden.
Die Gerüste dienen lediglich dem Schutz der Passanten vor herabfallenden Dachziegeln, wie die SAGA der MOPO im vergangenen November erklärte. Die maroden Dächer der vier Häuser mit 180 Wohnungen sollen nämlich nicht repariert, sondern die Gebäude komplett abgerissen werden. Seitdem passiert ist – nichts. „Leider haben wir seitdem keine neuen Informationen bekommen“, sagt Anwohner Ferdinand Hammann der MOPO. „Wir müssen nach wie vor mit den Gerüsten leben und wissen nicht, wann es hier weitergeht.“
SAGA in Wandsbek: „Genügt unseren Ansprüchen nicht“
Das bedeutet: Die Anwohner dürfen ihren Garten und den Spielplatz aus Sicherheitsgründen nicht betreten, Passanten stellen Müll auf dem Gerüst ab, die Fahrrad-Situation ist wegen dem schmalen Fahrstreifen noch gefährlicher geworden. Gegenüber der MOPO erklärt die SAGA auf erneute Anfrage: „Die Mieter wurden schriftlich über den jeweils aktuellen Planungsstand informiert.“ Das sehen die Mieter anders: „Wir fühlen uns im Stich gelassen!“
Die SAGA räumt ein, dass „es krankheitsbedingt zu längeren Bearbeitungszeiten“ gekommen sei, „was auch unseren Ansprüchen nicht genügt.“ Man habe die MOPO-Anfrage zum Anlass genommen, „hier nachzuschärfen“. Tatsächlich: Einen Tag später flog die Ankündigung eines Treffens mit SAGA-Vertretern bei „Snacks und Getränken“ ins Haus.
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Mittlerweile gibt es immerhin einen Bauvorbescheid und damit Planungssicherheit. Wann die Arbeiten jetzt genau starten sollen, wird aber weder den Mietern noch der MOPO mitgeteilt. Die SAGA indes betont weiterhin die Vorteile eines Abrisses und Neubaus. „Für die Mieter, die alle eine Ersatzwohnung sowie ein Rückkehrrecht erhalten werden, bedeutet dies neben höherem Wohnkomfort auch deutliche Energieeinsparungen und nicht zuletzt aufgrund der öffentlichen Förderung geringere Nettokaltmieten als bisher“, sagt der Sprecher.