Warum die „Mö“ jetzt (auch) nach einer Frau benannt ist
Zum internationalen Frauentag hat sich der Bezirk Mitte etwas ganz Besonderes ausgedacht. Die nach der Reeperbahn wohl bekannteste Hamburger Straße soll umbenannt werden. Erinnerte die Mönckebergstraße im Herzen der City einst an den ehemaligen Ersten Bürgermeister, soll jetzt auch seine Schwiegertochter gewürdigt werden. Der Senat feiert dies als großen Schritt – doch die Änderungen in der Realität sind marginal.
Zum internationalen Frauentag hat sich der Bezirk Mitte etwas ganz Besonderes ausgedacht. Die nach der Reeperbahn wohl bekannteste Hamburger Straße soll umbenannt werden. Erinnerte die Mönckebergstraße im Herzen der City einst an den ehemaligen Ersten Bürgermeister, soll jetzt auch seine Schwiegertochter gewürdigt werden. Der Senat feiert dies als großen Schritt – doch die Änderungen in der Realität sind marginal.
Bei der feierlichen „Straßenmitbenennung“ am Mittwoch wird nicht nur Bezirksamtschef Ralf Neubauer, sondern auch die Hamburger Gleichstellungssenatorin und Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) vor Ort sein.

Hamburger Mönckebergstraße wird einer Frau gewidmet
Eigentlich war die Mönckebergstraße dem ehemaligen Bürgermeister Johann Georg Mönckeberg (1839-1908) gewidmet. Unter seiner Führung stieg die Einwohnerzahl Hamburgs auf mehr als das Doppelte an, Handel, Verkehr und Industrie boomten und er galt als sehr beliebt. Deshalb benannte man die prominente Straße posthum nach ihm – ein Denkmal vor dem Elbphilharmonie Kulturcafé erinnert heute noch an sein Wirken.
- imago images Der Mönckeberg-Brunnen vor dem Elbphilharmonie Kulturcafé auf einer Abbildung von 1927.
Der Mönckeberg-Brunnen vor dem Elbphilharmonie Kulturcafé auf einer Abbildung von 1927. - imago images Der ehemalige Hamburger Bürgermeister Johann Georg Mönckeberg (1900).
Der ehemalige Hamburger Bürgermeister Johann Georg Mönckeberg (1900). - imago images Die Mönckebergstraße auf einem Bild aus dem Jahr 1935 (geschätzt).
Die Mönckebergstraße auf einem Bild aus dem Jahr 1935 (geschätzt).
Schon im Dezember des vergangenen Jahres beschloss der Senat, dass die Mönckebergstraße auch nach der Schwiegertochter des Bürgermeisters, Vilma Mönckeberg-Kollmar (1892-1985) benannt werden soll. Als Literaturwissenschaftlerin rezitierte und analysierte sie vor allem Märchen und gab zwei Sammlungen heraus. „Die Märchentruhe“ ist heute noch erhältlich. Außerdem arbeitete sie als Dozentin und Sprachpädagogin.
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So weit, die Mönckebergstraße in „Mönckeberg-Kollmar-Straße“ umzubenennen, geht die Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke übrigens nicht. Am Mittwoch wird lediglich ein neues Schild mit Erläuterungen zu Vilma auf der Höhe Ida-Ehre-Platz feierlich eingeweiht. „Damit ist erstmals in Hamburg eine große zentrale Straße nach einer Frau benannt“, heißt es von der Behörde.